Mehr als 200 streikende Militärpolizisten haben am Donnerstag ihre Besetzung des Regionalparlaments in der brasilianischen Millionenstadt Salvador da Bahia aufgegeben. Wie ein Sprecher des Bundesstaats Bahia mitteilte, wurde das Parlament am Morgen nach neun Tagen friedlich geräumt.
Zwei Streikführer wurden festgenommen, unter ihnen Marco Prisco, ein politischer Rivale des Gouverneurs von Bahia, Jaques Wagner von der linksgerichteten Arbeitspartei (PT).
Die etwa 10’000 an dem Streik Beteiligten hatten höhere Gehälter, bessere Arbeitsbedingungen sowie keine Strafen wegen ihrer Beteiligung an dem Ausstand gefordert.
Die Regierung in Brasilia hatte 3500 Soldaten und Elitepolizisten nach Salvador entsandt. Die Küstenmetropole ist die Hauptstadt des nordöstlichen Bundesstaates Bahia und einer der Austragungsorte der Fussball-WM 2014.
Durch den Streik der Militärpolizisten schnellte die Kriminalitätsrate nach oben. Nach Angaben der Behörden des Bundesstaats wurden seit Beginn des Streiks in Salvador und Umgebung mindestens 120 Morde verübt. Die Tourismusbranche fürchtete wenige Tage vor dem Karneval negative Auswirkungen auf den Fremdenverkehr.