Streit um Räumung eines Jenischen-Standplatzes in Rüttenen SO

Eine jenische Familie muss ihren Standplatz im solothurnischen Rüttenen nach über 30 Jahren räumen. Die Bürgergemeinde Solothurn hat die Räumung ihres Grundstücks gerichtlich durchgesetzt. Die Radgenossenschaft der Landstrasse kritisiert dieses Vorgehen.

Eine jenische Familie muss ihren Standplatz im solothurnischen Rüttenen nach über 30 Jahren räumen. Die Bürgergemeinde Solothurn hat die Räumung ihres Grundstücks gerichtlich durchgesetzt. Die Radgenossenschaft der Landstrasse kritisiert dieses Vorgehen.

Man habe mit der Familie 2013 einen gerichtlichen Vergleich abgeschlossen, dass sie 2014 wegziehe, sagte Bürgergemeindepräsident Sergio Wyniger am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Der angebotene neue Standplatz habe ihr aber nicht gepasst.

Die Familie sei weiterhin auf dem Streinbruchareal geblieben. Deshalb habe man sich vom Gericht bestätigen lassen, dass die Wegweisung rechtens sei. Das Areal sei für den Bau des geplanten Forstwerkhofes vorgesehen, sagte Wyniger.

Man habe die Familie buchstäblich an der Nase herumgeführt, kritisierte die Radgenossenschaft der Landstrasse in einem Communiqué. Der neue Standplatz in Flumenthal habe bezüglich Lärm, Sicherheit und Gesundheit die Kriterien des Bundes nicht erfüllt. Und ein anderer in Balsthal sei bisher nicht zur Verfügung gestanden.

Die Dachorganisation der Jenischen und Fahrenden in der Schweiz protestiert gegen dieses Vorgehen. Die Familie muss den Standplatz bis am 4. Januar 2016 verlassen haben.

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