Streit zwischen Baumeistern und Gewerkschaften spitzt sich zu

Die Fronten zwischen Baumeistern und Gewerkschaften verhärten sich: Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) lehnt Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) ab. Der bestehende Vertrag soll stattdessen über das laufende Jahr hinaus verlängert werden.

Baumeister und Gewerkschaften streiten über die Arbeitsbedingungen im Baugewerbe (Bild: sda)

Die Fronten zwischen Baumeistern und Gewerkschaften verhärten sich: Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) lehnt Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) ab. Der bestehende Vertrag soll stattdessen über das laufende Jahr hinaus verlängert werden.

Der SBV habe den Gewerkschaften Unia und Syna eine entsprechende Vereinbarung für die Verlängerung des Landesmantelvertrags (LMV) zugestellt, teilten die Baumeister am Dienstag mit. Den Gewerkschaften wirft der SBV vor, mit ihren «ideologischen Machtspielen» einen vertragslosen Zustand zu riskieren.

Angesichts der sich abkühlenden Konjunktur sei die Fortführung des Vertrags eine ausgesprochen grosszügige und für die Unternehmer auch teure Lösung, schreibt der Baumeisterverband. In einigen Branchen würden sogar Kurzarbeit eingeführt und Löhne gekürzt.

Die Gewerkschaften Unia und Syna dagegen beharren auf ihrer Position. Sie wollen weiterhin einen neuen Vertrag mit verbesserten Bedingungen aushandeln. Die Gewerkschaften hätten die Baumeister wiederholt zu Gesprächen eingeladen, doch diese hätten Verhandlungen abgelehnt, sagte Unia-Sprecher Mischa von Arb am Dienstag der Nachrichtenagentur sda.

Eine Verlängerung des Vertrags ohne die dringenden Probleme zu lösen, komme für die Gewerkschaften nicht in Frage. Insbesondere fordern Unia und Syna Massnahmen gegen Lohndumping und einen besseren Schutz für die Bauarbeiter bei Schlechtwetter. Zudem müsse die Rente mit 60 gesichert werden, was von verschiedenen Baumeistern derzeit in Frage gestellt werde.

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