Der Konflikt zwischen Gesamt-Weltcupsiegerin Anna Fenninger und dem Österreichischen Skiverband ÖSV droht nach einer ersten Versöhnung vor wenigen Tagen erneut zu eskalieren.
Werbeanzeigen des Automobilherstellers Mercedes mit der bald 26-jährigen Olympiasiegerin sorgen für neuerlichen Ärger. «Sollte die Kampagne sofort eingestellt werden, ist noch eine Gesprächsmöglichkeit da, ansonsten wird es Konsequenzen geben», sagte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Sponsor des ÖSV ist Audi; laut Konkurrenzklausel ist eine Kooperation dieser Art mit Mercedes für Fenninger nicht möglich.
Erst vor wenigen Tagen hatte der ÖSV nach einem Treffen mit Fenninger und ihrem deutschen Manager Klaus Kärcher von einem Gespräch berichtet, das «wesentliche Ergebnisse» gebracht habe. Die von Seite des ÖSV beteiligten Personen seien nun zutiefst enttäuscht, berichtete Schröcksnadel.
Fenninger liess in einer Pressemitteilung verlauten, dass die Mercedes-Kampagne ausschliesslich im Zusammenhang mit ihrem sozialem Engagement für Laureus und ihrer Rolle als Botschafterin für den Cheetah Conservation Fund (CCF) zu sehen sei. Darüber sei der ÖSV informiert gewesen.
Zwischen dem ÖSV und Fenninger hatte es gekracht, nachdem am 11. Mai eine von Fenninger an mehrere ÖSV-Vertreter adressierte vertrauliche E-Mail an die Öffentlichkeit gelangt war. Darin hatte die dreifache Weltmeisterin die ablehnende Haltung des ÖSV gegenüber ihrem Manager kritisiert, mit Rücktritt gedroht und eine verbesserte Regelung ihrer sportlichen Betreuung gefordert.