Der arg im Gegenwind stehende Stromkonzern Alpiq tritt noch heftiger auf die Bremse. Aufgrund der anhaltenden Verschlechterung der Marktbedingungen sei eine Verstärkung des Restrukturierungsprogramms nötig. Zudem prüft der Stromkonzern eine Kapitalerhöhung.
Mit der Mitteilung reagierte das Unternehmen am Donnerstag auf einen entsprechenden Pressebericht. Gemäss dem „TagesAnzeiger“ plant Alpiq eine Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 1 Mrd. Franken.
Wie bereits vor drei Wochen angekündigt rechne man mit einer deutlichen Verschlechterung des Ergebnisses im laufenden Geschäftsjahr, teilte Alpiq in einem Communiqué mit. In den ersten neun Monaten sank der Umsatz um gut 5 Prozent, während der Reingewinn vor Sondereinflüssen um 20 Prozent einbrach.
Wertberichtigungen
Wegen der aktuellen Preisentwicklung hatte Alpiq im vergangenen Monat für das laufende Jahr zusätzliche Wertberichtigungen in Aussicht gestellt. In der ersten Jahreshälfte war bereits ein Abschreiber von 87 Mio. Fr. angefallen.
Grund dafür war, dass der pleite gegangene rumänische Energieerzeuger Hidroelectrica seine Lieferverträge mit den Alpiq-Tochtergesellschaften kündigte. Damit verlor der Schweizer Konzern eine günstige Bezugsquelle für Strom.
Insgesamt würden die Wertberichtigungen das Jahresergebnis signifikant beeinflussen, hiess es vor drei Wochen. So rechnet der Konzern mit einem deutlich schlechteren Resultat als im Vorjahr.
Dazumal hatte Alpiq aufgrund des vom Bundesrat beschlossenen Atomausstiegs Abschreiber in Höhe von 1,7 Mrd. Fr. vornehmen müssen. Dies führte zusammen mit anderen Faktoren zu einem Jahresverlust von 1,3 Mrd. Franken.