Der Stromkonzern Energiedienst Holding hat im Geschäftsjahr 2011 rund 10 Prozent mehr Strom abgesetzt als im Vorjahr. Der Reingewinn sank dennoch um 1,1 Prozent auf 88 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Die Aussichten sind verhalten.
Die Energiedienst Holding verkaufte im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt 8,672 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom. Beim Ökostrom legte das Unternehmen um rund 5 Prozent zu: Es verkaufte 2,209 Mrd. kWh der Marke „NaturEnergie“. Die Gesamtleistung der Holding konnte um 15 Prozent auf 932 Mio. Euro gesteigert werden.
„Die Energiebranche befindet sich in Zeiten der Energiewende im Umbruch“, sagte Firmenchef Martin Steiger an der Bilanzmedienkonferenz. Es habe sich ausbezahlt, dass die Energiedienst-Gruppe seit 15 Jahren auf Ökostrom setze. Das Unternehmen erzeugt ausschliesslich Ökostrom aus Wasserkraft.
Steiger zeigte sich grundsätzlich zufrieden mit dem gesamten Jahresergebnis. Dieses sei durchaus ein Erfolg, sagte er. Wie beim Reingewinn musste die Energiedienst Holding allerdings auch beim Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Einbussen in Kauf nehmen. Der EBIT sank um 1,9 Prozent auf 102 Mio. Euro.
Zu wenig Wasser
Zu schaffen machten der Energiedienst Holding der niedere Wasserpegel vieler Flüsse und Konzessionsverluste, in Folge derer das Unternehmen Wertberichtigungen von Netzanlagen vornehmen musste.
In eigenen und teileigenen Wasserkraftwerken erzeugte die Holding im vergangenen Jahr 2652 Mio. kWh Strom, das sind 61 Mio. kWh mehr als 2010. Einerseits führte die erstmalig volle Jahresproduktion des Wasserkraftwerks Rheinfelden zu einem Anstieg der Produktion, wie die Energiedienst-Gruppe schreibt. Andererseits habe der extrem niedrige Wasserpegel des Rheins ein besseres Ergebnis verhindert.
Mit dem Nettogeldfluss der laufenden Geschäftstätigkeit von 172 Mio. Euro konnte die Energiedienst Holding ihre Nettoinvestitionen vollumfänglich decken. Weil das Stromunternehmen weniger investierte, stiegen die liquiden Mittel von 109 Mio. Euro auf 161 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote vor Gewinnausschüttung stieg um 1 Prozentpunkt auf 56 Prozent.