Aus Protest gegen die Erhöhung der Studiengebühren haben mehrere hundert Studenten am Mittwoch versucht, das von der Polizei abgeschirmte südafrikanische Parlament in Kapstadt zu stürmen. Die Polizei drängte sie zurück.
Die Polizisten feuerten Blendgranaten ab und drängten die Studenten zurück, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Aus der Menge wurden Flaschen auf die Beamten geworfen. Einer kleinen Gruppe von Studenten gelang es, auf das Parlamentsgelände vorzudringen.
Die Abgeordneten der linksgerichteten Partei «Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit» von Julius Malema solidarisierten sich mit den Studierenden, griffen ihre Sprechchöre auf und verlangten, das Thema Studiengebühren auf die Tagesordnung zu setzen. Saalwächter drängten sie gewaltsam aus der Plenarsitzung, an der auch Staatschef Jacob Zuma teilnahm.
Unterricht fällt aus
Die seit einigen Tagen andauernden Proteste gegen die Erhöhung der Studiengebühren weiteten sich unterdessen aus. In den Universitäten Witwatersrand in Johannesburg, in Kapstadt und in Pretoria fiel der Unterricht am Mittwoch aus. In Port Elisabeth ging die Polizei mit Blendgranaten und Gummigeschossen gegen protestierende Studenten vor. 23 am Mittwoch in Kapstadt festgenommene Studenten sollen am Freitag vor Gericht erscheinen.
Bildungsminister Blade Nzimande von der Kommunistischen Partei Südafrikas hatte sich am Dienstag dafür ausgesprochen, die Erhöhung der Studiengebühren auf sechs Prozent zu beschränken. Doch die Protestbewegung lehnt dies ab. Ihrer Meinung nach führen höhere Gebühren dazu, dass noch weniger arme Schwarze studieren können.