Ein Gericht in Hongkong hat den Studentenführer Joshua Wong und drei seiner Mitstreiter am Dienstag von einer Anklage wegen Behinderung der Polizei im Zusammenhang mit Protesten gegen die Führung in Peking freigesprochen.
Sie hatten im Juni 2014 unter anderem die Kopie eines Weissbuchs der Volksrepublik China zur Kontrolle über Hongkong öffentlich verbrannt. Ihnen drohte eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren.
Vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich zwei Dutzend Unterstützer der Angeklagten mit gelben Regenschirmen – dem Symbol der Protestbewegung gegen die Vorherrschaft aus China, die in Hongkong zeitweise zehntausende Menschen auf die Strasse brachte.
Der 19-jährige Wong sagte nach dem Urteil, der Ausgang des Prozesses beweise, dass es um eine «politische Verfolgung» ging. Der ebenfalls freigesprochene Studentenführer Nathan Law von der Protestbewegung Occupy hatte vor Beginn des Verfahrens gesagt: «Wir werden uns den chinesischen Behörden nicht beugen.»
Durch die «Occupy»-Proteste war das Leben in Teilen Hongkongs gut zwei Monate lang zum Stillstand gekommen. Schliesslich lösten die Behörden die Proteste auf.
Die Demokratiebewegung in Hongkong fordert freie Wahlen in der ehemaligen britischen Kronkolonie und jetzigen chinesischen Sonderverwaltungszone. Gemäss einer Wahlrechtsreform sollen die Hongkonger Bürger 2017 erstmals ihren Verwaltungschef wählen. Peking behielt sich allerdings das Recht vor, die Kandidaten auszuwählen.