Studie sieht Immobilienblase in der Nähe bekannter Hotspots

Eine Studie der ETH Zürich und des Vergleichsdienstes comparis.ch sieht in elf Bezirken der Schweiz klare Anzeichen einer Immobilienblase. Betroffen sind nicht Zentren oder Hotspots mit den höchsten Preisen, sondern Regionen in deren Nähe.

ETH-Professor Didier Sornette stützt sich bei seiner Studie auf gut eine Million Inserate für Häuser und Wohnungen (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine Studie der ETH Zürich und des Vergleichsdienstes comparis.ch sieht in elf Bezirken der Schweiz klare Anzeichen einer Immobilienblase. Betroffen sind nicht Zentren oder Hotspots mit den höchsten Preisen, sondern Regionen in deren Nähe.

So werden in der Region Zürich die Bezirke Horgen, Bülach, Hinwil und Höfe genannt, nicht aber die Goldküste oder die Stadt Zürich. Auch im Kanton Aargau bestehen Anzeichen für eine Blasen-Situation in Gebieten, die noch im Einzugsgebiet von Zürich liegen, wie Studienleiter und ETH-Professor Didier Sornette am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Zürich sagte.

In der Westschweiz sind die Bezirke Jura-Nord Vaudois sowie Monthey betroffen; auch diese Gebiete liegen an der Peripherie der beliebten Wohnregionen am Genfersee.

Sornette stützt sich bei seiner Studie auf gut eine Million Inserate für Häuser und Wohnungen, die von 2005 bis Ende 2012 auf dem Immobilienmarkt von comparis.ch angezeigt wurden. Mit seinem mathematischen Modell will er auch schon das Platzen der Immobilienblase in den USA 2007, die Ölblase 2008 oder den Crash der Börse von Shanghai 2007 und 2009 vorhergesagt haben.

Preise beginnen zu sinken

Sornette rechnet aufgrund der Inserate damit, dass in den meisten der elf Blasen-Bezirke innert einem Jahr „eine Änderung“ eintritt: Eine Preisstagnation oder eine sanfte Landung seien aber wahrscheinlicher als ein Crash.

Zu diesem Schluss kommt der ETH-Forscher durch einen Vergleich der Situation in der Schweiz mit den Daten von Immobilienblasen in anderen Ländern.

„Die Art von Immobilienblase, wie wir sie aufgrund der Comparis-Daten jetzt in der Schweiz feststellen, endet üblicherweise in einer Abflachung oder einer Stagnation der Preise“, erklärte Sornette.

Das bestätige eine genauere Betrachtung des Kantons Zug und der Bezirke Dietikon, Dielsdorf, Affoltern, Bremgarten, March und Lausanne. In diesen Gebieten habe sich eine Blase im Jahr 2012 bereits aufgelöst, ohne dass der Markt zusammengebrochen wäre.

Panik sei also nicht angebracht. Hingegen sollten Interessenten für einen Immobilienkauf in den Blasen-Märkten unbedingt erwägen, noch ein oder zwei Jahre zu warten, um von einer leichten Deflation profitieren zu können.

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