Sturm und Schnee kosten in Europa acht Menschen das Leben

Das Winterwetter hat Westeuropa am Wochenende mit tödlichen Stürmen und Lawinen sowie Blitzeis heimgesucht. Insgesamt kamen mindestens acht Menschen ums Leben.

Sturmschaden bei Vigo (Galicien) in Spanien (Bild: sda)

Das Winterwetter hat Westeuropa am Wochenende mit tödlichen Stürmen und Lawinen sowie Blitzeis heimgesucht. Insgesamt kamen mindestens acht Menschen ums Leben.

Im schottischen Hochland wurden am Samstag vier Bergsteiger von einer Lawine getötet. Eine Frau wurde bei dem Unglück schwer am Kopf verletzt, ein Mann erlitt leichte Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Er war es, der Alarm geschlagen hatte.

Die sechs Wanderer waren beim Abstieg vom 1150 Meter hohen Bidean Nam Bian im Westen Schottlands, als sich Schneemassen lösten und die Gruppe verschütteten.

Stürme auf Iberischer Halbinsel

In Spanien und Portugal kamen am Wochenende vier Personen bei heftigen Stürmen ums Leben. In Südosten Spaniens wurden zwei Männer am Samstag in der Ortschaft El Llano del Beal bei Cartagena von einer Gartenmauer erschlagen, die eine Sturmböe umgestürzt hatte.

Wie die Rettungsdienste am Sonntag mitteilten, erlitt zudem eine Frau in Aceuchal bei Badajoz im Südwesten des Landes tödliche Verletzungen, als der Wind ein Metalltor aus den Angeln riss.

In Mittelportugal bei Santarém starb ein Rentner im Unwetter. Er war mit dem Kopf auf das Pflaster aufgeschlagen, weil ihn der Sturm zu Boden gerissen hatte.

Die Stürme mit Böen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde richteten auf der Iberischen Halbinsel beträchtliche Schäden an. In der Gegend von Ourense im Nordwesten Spaniens entgleiste in der Nacht zum Sonntag ein Fernzug aus Madrid.

Nach starken Regenfällen waren Steinbrocken und Erdmassen auf die Schienen gestürzt. Die 57 Fahrgäste kamen nach Angaben der Bahngesellschaft Renfe mit dem Schrecken davon.

Wegen der Unwetter mussten in Spanien und Portugal mehrere Flug- und Fährverbindungen gestrichen werden. Im Norden der Iberischen Halbinsel traten Flüsse über die Ufer. Der Sturm riss zahllose Bäume und Werbetafeln um. Mehrere Autobahnen, Landstrassen und Bahnstrecken mussten gesperrt werden.

In Portugal wurden Campingplätze in besonders gefährdeten Gebieten an der Atlantikküste evakuiert. Am Sonntag flauten die Stürme etwas ab.

Hunderte Flugausfälle

Zu Flugausfällen kam es auch in Deutschland, Grossbritannien und Frankreich. Flughäfen strichen wegen Schnee und Eis hunderte Flüge. Tausende Passagiere mussten stundenlang warten.

In Grossbritannien gab es im ganzen Land wegen des Winterwetters Einschränkungen im Bahn- und Strassenverkehr. In Nordirland waren einige Haushalte vorübergehend ohne Strom. Beim Eurostar-Zug, der den Kontinent mit London verbindet, kam es zu witterungsbedingten Ausfällen und Verzögerungen.

Auch in Frankreich und Deutschland kam es zu Behinderungen auf den Strassen. In Paris blieben viele Busse in den Depots und zahlreiche öffentliche Parks geschlossen. In Versailles waren Schlosspark und Schlossgarten bereits am Samstag nicht mehr zugänglich.

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