Nach den schweren Erdbeben im Iran haben die Rettungskräfte am Sonntag die Suche nach Überlebenden eingestellt. Das staatliche Fernsehen meldete am frühen Nachmittag den Abbruch der Bemühungen. Für die Obdachlosen seien bereits Hunderttausende Zelte errichtet worden, hiess es weiter.
Zwei schwere Beben im Nordwesten des Landes kosteten nach neusten Angaben des Innenministeriums über 220 Menschen das Leben. 227 Menschen seien tot geborgen worden, erklärte Innenminister Mohammad Najar am Sonntag. Zuvor hatten die Behörden die Zahl der Toten auf mindestens 250 beziffert. Mehr als 1380 Menschen seien verletzt worden, sagte Najar.
In der nordwestiranischen Provinz Aserbaidschan waren am Samstag mehr als 100 Dörfer von zwei Beben getroffen worden. US-Geologen gaben die Stärke mit 6,3 und 6,4 an.
Die geologischen Verwerfungen ereigneten sich demnach in fast zehn Kilometern Tiefe. Die Erdstösse trafen die Region binnen 11 Minuten. Am stärksten sollen die Städte Ahar und Varzeghan getroffen worden sein.
Im Iran gibt es häufig Erdbeben, weil dort mehrere tektonische Platten aufeinander treffen. Ein besonders schweres Beben ereignete sich im Dezember 2003. Damals kamen in der Stadt Bam im Südosten des Landes 31’000 Menschen ums Leben. Bei einem Erbeben im Nordosten Irans erst im Januar wurden mehr als hundert Menschen verletzt.