Sudans Präsident Baschir droht Südsudan mit Krieg

Sudans Präsident Omar Hassan al-Baschir hat Südsudan mit Krieg gedroht. „Die Leute haben nichts gelernt, und wir werden ihnen eine letzte Lektion erteilen, und zwar mit Gewalt“, sagte er auf einer Grosskundgebung in der Provinz Nordkordofan am Donnerstag.

Sudans Präsident Omar Hassan al-Baschir droht mit Krieg (Archiv) (Bild: sda)

Sudans Präsident Omar Hassan al-Baschir hat Südsudan mit Krieg gedroht. „Die Leute haben nichts gelernt, und wir werden ihnen eine letzte Lektion erteilen, und zwar mit Gewalt“, sagte er auf einer Grosskundgebung in der Provinz Nordkordofan am Donnerstag.

„Wir werden ihnen keinen Zentimeter unseres Landes überlassen. Wer auch immer seine Hand nach Sudan ausstreckt – wir werden sie abschneiden.“ Südsudan hatte letzte Woche das von ihm beanspruchte Ölfeld Heglig an der Grenze zwischen beiden Ländern besetzt.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte dies am Donnerstag als „Verletzung der Souveränität Sudans“ und verlangte den Abzug der südsudanesischen Truppen. Gleichzeitig verlangte er, dass Sudan südsudanesisches Territorium nicht mehr bombardiert und seine Truppen aus umstrittenen Gebieten abzieht.

Ein Sprecher des sudanesischen Militärs sagte, die Armee kämpfe jetzt „in Heglig“. Ein Sprecher der Armee Südsudans sagte, diese habe Mittwochabend eine Grossangriff auf Heglig zurückgeschlagen.

„Heglig ist nur der Anfang“

Baschir, der vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag unter anderem wegen Völkermordes im Zusammenhang mit dem Konflikt in der westsudanesischen Region Darfur gesucht wird, kündigte an, er werde Heglig zurückerobern.

Damit allein werde der Konflikt aber nicht gelöst sein. „Heglig ist nicht das Ende sondern der Anfang“, sagt er. Am Mittwoch war Baschir noch weiter gegangen. Da hatte er gesagt, er werde Südsudan von dessen Herrscher befreien. Diese bezeichnete er wiederholt als Insekten.

Südsudan hatte sich nach einer Volksabstimmung im vergangenen Juli von Sudan abgespalten. Diese war im Friedensvertrag von 2005 verabredet worden, der den Konflikt zwischen der islamistischen Regierung in Khartum und den christlich-animistischen Rebellen im Süden nach Jahrzehnten des Bürgerkrieges (1955-72 und 1983-2005) mit etwa 2,7 Millionen Toten beendet hatte.

Südsudan warnt vor Völkermord

Südsudans Informationsminister Barnaba Marial Benjamin reagierte erzürnt: „Herr Präsident, wir sind keine Insekten und wenn sie ihre Völkermord-Aktivitäten gegen die Republik Südsudan starten, um das Volk Südsudans zu töten, können wir Ihnen versichern, … dass wir die Leben unserer Bürger schützen werden.“

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