Die südafrikanische Regierung hat sich offiziell für den Gebärdensprachdolmetscher entschuldigt, der bei der Trauerfeier für Ex-Präsident Nelson Mandela nach Angaben von Gehörlosen «nur mit den Armen gewedelt» hatte.
«Wir entschuldigen uns aus tiefsten Herzen bei der Gehörlosen-Gemeinschaft und bei allen Südafrikanern», erklärte Kulturminister Paul Mashatile. Das Parlament solle Anfang kommenden Jahres ein Gesetz verabschieden, um den Beruf des Gebärdensprachdolmetschers zu regulieren. Damit solle gesichert werden, «dass solche Vorfälle nie wieder geschehen».
Der Gebärdensprachdolmetscher Thamsanqa Jantjie hatte gestern seinen bizarren Auftritt bei der Mandela-Trauerfeier mit einem schizophrenen Anfall erklärt. Er habe plötzlich die Konzentration verloren, angefangen zu halluzinieren und Stimmen zu hören, sagte Jantjie.
Er hatte am Dienstag im Stadion von Soweto unter anderem die Rede von US-Präsident Barack Obama in Gebärdensprache übersetzt. Gehörlose hatten ihn anschliessend als Betrüger bezeichnet und ihm vorgeworfen, nur «mit den Armen gewedelt» zu haben.