Abgeordnete der südafrikanischen Opposition haben die jährliche Rede zur Lage der Nation von Präsident Jacob Zuma mit Zwischenrufen und Sprechchören zu verhindern versucht. Die Parlamentspräsidentin verwies daraufhin zwei Oppositionsparteien des Plenarsaals.
Zuma begann seine Rede am Donnerstagabend mit etwa einer Stunde Verzögerung. Kurz zuvor war es im Stadtzentrum von Kapstadt auch zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten der Opposition und Sicherheitskräften gekommen.
Zu Beginn seiner Rede sagte Zuma, die Wirtschaft des Landes habe sich immer noch nicht von der globalen Rezession der Jahre 2008-2009 erholt. Zudem werde Südafrikas Wachstum von gefallenen Rohstoffpreisen und Stromausfällen gebremst. Die Regierung erwarte dieses Jahr trotzdem immerhin noch ein Wachstum von einem Prozent.
Zuma steht wegen seiner glücklosen Wirtschaftspolitik in der Kritik. Die Staatsschulden sind seit seiner Amtsübernahme 2009 stark gestiegen, die Währung hat kontinuierlich an Wert verloren, die Arbeitslosenquote steht offiziell bei 25 Prozent.
Inzwischen droht Südafrika, der zweitgrössten Volkswirtschaft des Kontinents, auch eine Herabstufung der Ratingagenturen auf Ramsch-Niveau. Zuma steht auch wegen verschiedener Korruptionsvorwürfe unter Druck, darunter die kostspielige Luxus-Sanierung seiner Privatvilla auf Staatskosten.