Dem in Südafrika regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) erwächst vor der Parlaments- und Präsidentschaftswahl Konkurrenz. Zwei Oppositionsparteien haben sich zusammengeschlossen. Die ehemalige Weltbank-Managerin Mamphela Ramphele soll Staatspräsident Jacob Zuma herausfordern.
Mamphela Ramphele von der kleinen Agang-Partei werde bei der Präsidentschaftswahl als gemeinsame Spitzenkandidatin antreten, teilte die Führung der oppositionellen Demokratischen Allianz (DA) am Dienstag mit.
Die Parlaments- und Präsidentschaftswahl soll im zweiten Quartal, womöglich im April, stattfinden. Ein genaues Datum steht bisher nicht fest.
Frau von Biko
Ramphele war mit dem 1977 verstorbenen schwarzen Bürgerrechtshelden und Anti-Apartheidkämpfers Steve Biko verheiratet. Sie hatte Agang im vergangenen Sommer gebildet, doch gelang es der Partei nicht, sich politisch zu positionieren. Neben finanziellen Problemen machten ihr laut Medienberichten zuletzt auch der Austritt mehrerer Führungsmitglieder zu schaffen.
Es war bereits seit längerem über einen Zusammenschluss mit der DA berichtet worden. Die DA gilt in Südafrika als die Partei der Weissen, auch wenn sie über mehrere schwarze Politiker in Führungspositionen verfügt. Ramphele könnte dieses Image ändern.
Wenig Chancen
Ramphele verkörpert die schwarze und intellektuelle Anti-Apartheidsbewegung ausserhalb des ANC. In den letzten Jahren tat sie sich mit Kritik an dem seit dem Ende der Apartheid 1994 allein regierenden ANC hervor.
Insbesondere kritisierte sie die vielfach korrupte Politik des ANC im sozialen Wohnungsbau und den katastrophalen Zustand des Gesundheitssystems. Allerdings hat die DA auch mit Ramphele kaum eine Chance, den ANC an der Macht abzulösen.