Südafrikas Präsident Jacob Zuma warnt vor Klima-Folgen für Afrika

Mit dramatischen Appellen für einen konkreten Klimaschutz hat im südafrikanischen Durban der 17. UNO-Klimagipfel begonnen. „Für viele Menschen in den Entwicklungsländern und in Afrika ist der Klimawandel eine Frage von Leben und Tod“, sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma zur Eröffnung der Konferenz.

Ein besorgter Jacob Zuma in Durban (Bild: sda)

Mit dramatischen Appellen für einen konkreten Klimaschutz hat im südafrikanischen Durban der 17. UNO-Klimagipfel begonnen. „Für viele Menschen in den Entwicklungsländern und in Afrika ist der Klimawandel eine Frage von Leben und Tod“, sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma zur Eröffnung der Konferenz.

Die Teilnehmer müssten anerkennen, dass die Lösung des Problems des Klimawandels nicht vom Kampf gegen die Armut getrennt werden könne. „Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein Umweltthema, sondern birgt enorme Risiken für die gesamte Menschheit, insbesondere aber für die Entwicklungsländer“.

Als Folge der globalen Erwärmung drohe die Agrar-Produktion in vielen afrikanischen Ländern bis 2050 um die Hälfte zu sinken, warnte Zuma. Auch Südafrika leide vermehrt unter extremen Wetterphänomenen, beispielsweise unter enormen Niederschlägen in einigen Regionen mit verheerenden Überschwemmungen als Folge.

Notwendig sei nun, dass die Konferenz eine Fortschreibung der Vereinbarungen im Kyoto-Protokoll sowie die Finanzierung und Ausgestaltung des bereits grundsätzlich vereinbarten Klimafonds erreiche, sagte Zuma. Dieser Fonds soll ärmeren Staaten die Anpassung an den Klimawandel und klimafreundliche Entwicklungsprojekte erleichtern.

Skeptische Stimmen dominieren

Die Leiterin des UNO-Klimasekretariats, Christiana Figueres, betonte ihrerseits, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre sei niemals höher, die Auswirkung des Klimawandels niemals deutlicher und die Notwendigkeit zum Handeln niemals dringender gewesen als heute. Insbesondere den Verletzlichsten müsse signalisiert werden, dass etwas für sie getan werde.

Die mexikanische Aussenministerin Patricia Espinosa, deren Land die vorherige Konferenz in Cancún ausgerichtet hatte, hatte zuvor betont, Millionen von Menschen hingen von den Entscheidungen der Konferenz ab.

Trotz der eindringlichen Worte dominierten skeptische Stimmen den Start der Konferenz, zu der etwa 20’000 Delegierte, Experten, Politiker, Funktionäre und Journalisten aus 183 Staaten gekommen sind. Insbesondere soll es bei den zwölftägigen Verhandlungen um ein weltweites verpflichtendes Klimaschutzabkommen gehen.

Doch grosse Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien sind nur zur Teilnahme bereit, wenn sich auch Industrieländer wie die USA zur Reduzierung ihrer Emissionen verpflichten. Washington sieht ein Abkommen aber skeptisch.

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