Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat am Mittwoch den südkoreanischen Friedenspreis zugesprochen bekommen. Die Stiftung in Seoul begründete ihre Entscheidung damit, dass sich Merkel wiederholt zu deutschen Kriegsverbrechen in der Nazi-Zeit bekannt und dafür entschuldigt habe.
Dadurch habe sie das «globale Bewusstsein für die Würde des Menschen» geschärft. Seoul sieht Merkel dadurch insbesondere als Vorbild für Japan. Südkorea wirft Tokio vor, bis heute seine Verantwortung für die Zeit der Kolonialherrschaft über die koreanische Halbinsel von 1910 bis 1945 nicht übernommen zu haben.
Der mit 200’000 Dollar dotierte Friedenspreis wird seit 1990 alle zwei Jahre vergeben. Er wurde geschaffen, um an Erfolge der Olympischen Sommerspiele von 1988 in Seoul zu erinnern.
Merkel soll der Preis zu einem späteren Zeitpunkt in der südkoreanischen Hauptstadt verliehen werden. Vor der Kanzlerin wurden unter anderen UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit dem Preis gewürdigt.