Stresa, der malerische Kurort am italienischen Ufer des Langensees, ist idealer Ausgangsort für einen Besuch der Expo Milano.
Malerisch: Der Blick von Stresa auf den Langensee und die italienischen Voralpen.
(Bild: Franziska Siegrist)Gepflegte Gärten und noble Hotels prägen die Strandpromenade.
(Bild: Franziska Siegrist)Die Altstadt hat auch bei Regen ihren Charme.
(Bild: Franziska Siegrist)So sieht eine Palme in Stresa aus…
(Bild: Franziska Siegrist)… so an der Expo Milano.
(Bild: Franziska Siegrist)Wir schlendern die Strandpromenade entlang, vorbei an noblen Hotels mit ihren herausgeputzten Gärten. Geranien zieren die schmiedeeisernen Balkongeländer. Im 19. Jahrhundert hat die Familie Borromeo hier in Stresa stattliche Villen errichtet. Damit verhalf sie dem Städtchen zu Ruhm und Glanz.
Berühmte Persönlichkeiten aus den europäischen Fürstenhäusern wussten die südliche Atmosphäre zu schätzen. Wie wir heute genossen es wohl auch die Besucher von damals, betört vom Jasminduft unter den Palmen durch die Parklandschaft zu spazieren. Und dieses milde Klima, den Blick auf den See und die Alpen.
Eine besondere Blütezeit erlebte Stresa nach dem Bau der Simplon-Bahnlinie. Noch heute reist man aus dem Norden bequem per Bahn oder auch per Auto via Brig, Simplon, Domodossola an.
Beeindruckende Gartenanlagen
Um noch mehr in diese künstlich geschaffene, beinahe etwas kitschige, aber durchaus genussreiche Schönheit einzutauchen, besteigen wir ein Schiff zu den Borromäischen Inseln. Dort bezahlt man übrigens nochmals separat Eintritt – am besten erkundigt man sich vorher nach dem gesamten Preis für den Ausflug.
Auf der Isola Madre erwarten uns englische Gärten. Man wähnt sich in einer exotischen Naturlandschaft. Ein frei herumspazierender Pfau schlägt sein Rad. Der Palast ist ein Museum aus längst vergangenen Tagen, eine Ansammlung von Möbeln und Bildern. Die sehenswerte Marionettensammlung zeugt von der lokalen Tradition des Puppentheaters. Wir fahren weiter zur Isola Bella und lassen uns vom monumentalen Barockpalast und den wunderbar angelegten Barockgärten beeindrucken.
Italienisches Flair
Wieder auf dem Festland geniessen wir ein Glas Wein mit Seeblick, begleitet von einem Jazztrio und beobachten die Touristen, die im Park ihre Pudel spazieren führen. Im alten Städtchen herrscht ein ganz anderes Treiben. Man spürt das italienische Flair. Aus den Bars ertönt Musik, es gibt eine grosse Auswahl an Trattorie und Pizzerie, deren Tische auf den Pflastersteinen der engen, autofreien Gassen stehen.
Einheimische mischen sich mit den Touristen, italienisch ist die dominierende Sprache. Wir entscheiden uns für das Restaurant Luina mit frischer saisonaler Küche und Fischspezialitäten aus dem See. Eine gute Wahl! Wir werden sehr zuvorkommend bedient und kommen bald mit der Wirtin und anderen Gästen ins Gespräch.
Fernab vom Expo-Trubel
Am nächsten Tag bringt uns der Zug direkt nach «Rho Fiera», an die Weltausstellung nördlich von Mailand, die sich dem Thema «globale Ernährung» verschrieben hat. Fernab des Trubels ist Stresa ein idealer Ausgangspunkt für diesen Ausflug.
Abends sind wir froh, in den beschaulichen Ort am See zurückzukehren. Wir genehmigen uns einen Schlummertrunk in der ältesten Bar von Stresa, der legendären «Gigi-Bar». Sie ist gleichzeitig auch Café und Feinbäckerei. Es heisst, es gebe dort die besten Margheritine, ein traditionelles piemontesisches Gebäck. Der Kellner erzählt uns etwas wehmütig, dass die Zeiten der noblen Gäste, die mit viel Gepäck anreisten und unendlich Zeit hatten, der Vergangenheit angehören. Wir aber fühlen uns in Stresa auch heute in jene glanzvollen Tage zurückversetzt…
- Ausschlafen: Das Hotel Sempione ist charmant, wenn auch etwas altmodisch mit Teppichen und schweren Vorhängen eingerichtet. Doch das passt irgendwie zu diesem Ort. Etwas nobler wäre zum Beispiel das 150-jährige Grand Hôtel des Îles Borromées.
- Aufessen: Gute lokale Küche und Fisch aus dem Langensee gibt es im Hotel Ristorante Luina in der Altstadt.
- Ausgehen: Die «Gigi-Bar» an der Seestrasse ist die älteste Bar im Ort, hat eine stilvolle Atmosphäre und ist zugleich ein Café und eine Pasticceria.
- Ansehen: Die Expo Milano 2015 – die Weltausstellung zum Thema «Feeding the Planet, Energy for Life» läuft noch bis Ende Oktober 2015.