Kurz vor dem vierten Jahrestag der Unabhängigkeit des Südsudans ist Präsident Salva Kiir am Mittwoch für weitere drei Jahre als Staatschef bestätigt worden. Wegen der andauernden blutigen Gewalt in dem Land waren für Ende Juni geplante Wahlen zuvor abgesagt worden.
Das Parlament entschied, dass Kiir nicht erneut formal vereidigt werden müsse, da er bereits offiziell im Amt ist. Der Präsident versprach vor dem Parlament, er werde «den Frieden sichern» und sich mit Rebellenführer Riek Machar aussöhnen.
Die südsudanesischen Rebellen halten allerdings einen Friedensschluss in ihrem Land ohne Rücktritt von Präsident Salva Kiir nicht für möglich. Der Rebellenführer Riek Machar sagte am Mittwoch in Nairobi, Kiir trage die Schuld für das Wiederaufflammen der Kämpfe und müsse zurücktreten. Sollte sich der Präsident weigern, habe das Volk «jedes Recht sich zu erheben, um das Regime zu stürzen».
Im Südsudan wütet seit Ende 2013 ein Konflikt, der auch ethnische Hintergründe hat. Damals war ein Machtkampf zwischen Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Machar eskaliert.
Zehntausende Menschen sind bereits gestorben, zwei Millionen sind in die Nachbarländer geflohen. Der Südsudan war erst am 9. Juli 2011 unabhängig geworden.