Das Aargauer Kantonsparlament hat am Dienstag die rund 47 Millionen Franken teure Südwestumfahrung Brugg mit 80 zu 45 Stimmen genehmigt. Das letzte Wort hat allerdings das Aargauer Stimmvolk.
Mit der Südwestumfahrung Brugg soll eine bessere Verbindung zwischen der Region Aaretal/Schinznach und dem A1/A3-Anschluss im Birrfeld sichergestellt werden. Die neue Strasse soll grösstenteils über einen bisher als Industriestrasse genutzten Korridor führen. Auf den Kanton Aargau entfallen 37 der total 47 Millionen Franken.
Dagegen sprachen sich SP, Grüne, GLP und EVP aus. Mit dem Projekt werde ein Kapazitätsproblem wieder einmal mit einer neuen Strasse gelöst, hiess es von Seiten der SP. Zudem würde ein grosser Eingriff in die Landschaft erfolgen.
Bürgerliche Kreise hoben die Entlastung des Zentrums von Brugg als Argument ins Feld. Das Zentrum werde heute vor allem durch den Nord-Süd-Verkehr stark frequentiert. Die Südwestumfahrung sei zudem Teil eines grösseren, regionalen Verkehrskonzepts.
Volk entscheidet
Das Bevölkerungswachstum könne nicht mit dem Nichtbau von Strassen gebremst werden, und der Verkehr könne nicht mit der Verhinderung von Strassenbauprojekten eingedämmt werden, sagte Baudirektor Peter C. Beyeler. Auch eine vermehrte Umlagerung auf den öffentlichen Verkehr sei nicht möglich, weil dieser bereits an den Grenzen seiner Kapazität angekommen sei.
Die Südwestumfahrung Brugg wurde zwar genehmigt. Allerdings wurde mit 46 Stimmen das notwendige Quorum für das Behördenreferendum erreicht.
Dies bedeutet, dass das regionale Projekt den Aargauer Stimmberechtigten zum endgültigen Entscheid vorgelegt wird. Erst am vergangenen Wochenende hatten die Stimmberechtigten klar Ja zu einem regionalen Verkehrsprojekt im Raum Lenzburg gesagt.