SUISA will Abgaben gerechter aufteilen und hört in Discos mit

Die Musik-Verwertungsgesellschaft SUISA will genauer wissen, was für Musik in Schweizer Diskotheken und Nachtlokalen aufgelegt wird. Ziel ist, die erhobenen Urheberrechts-Abgaben besser aufzuteilen. Höher werden sollen die Abgaben an die SUISA nicht.

Die SUISA will genau wissen, was in Discos gespielt wird (Archiv) (Bild: sda)

Die Musik-Verwertungsgesellschaft SUISA will genauer wissen, was für Musik in Schweizer Diskotheken und Nachtlokalen aufgelegt wird. Ziel ist, die erhobenen Urheberrechts-Abgaben besser aufzuteilen. Höher werden sollen die Abgaben an die SUISA nicht.

In gegen 40 Lokalen hat die SUISA deshalb Kästchen installieren lassen, die die gespielte Musik – ausgenommen Live-Darbietungen – aufzeichnen. „Wir sind in der Installationsphase“, bestätigte Vincent Salvadé, Vize-Generaldirektor der SUISA, einen Bericht des Westschweizer Radios vom Montag.

Aufnahmegeräte in 50 Lokalen

Die SUISA will bis in einigen Monaten 50 Lokale mit Aufnahmegeräten ausstatten. Die aufgezeichneten Daten werden via Internet nach Paris zur Sacem (Société des Auteurs, Compositeurs et Editeurs de musique) gesandt, die in Frankreich die Urheberrechte in der Musik verwaltet.

Die Sacem garantiere, dass 95 Prozent der gespielten Titel erkannt würden, sagte Salvadé. Bei einem guten Teil werde des aufgrund der übermittelten Daten automatisch möglich sein. Ein Team von Musikern versuche, die übrigen Titel zu erkennen. In der Schweiz gibt es ungefähr 500 Diskotheken und Musikklubs.

„Wir haben zwei Universitätsprofessoren aus Zürich beauftragt, eine repräsentative Stichprobe festzulegen.“ Berücksichtigt wird dabei die Musik im Angebot der Lokale: Techno, Rock oder Gesellschaftstänze.

Die Lokale zahlen der SUISA zurzeit eine auf ihrem Umsatz basierende Abgabe, im Mittel rund 10’000 Franken im Jahr. Massgebend sind der Publikumsaufmarsch, der Eintrittspreis und der Preis für Getränke.

Kein Einfluss auf die Tarife

Diese Tarifgestaltung ist seit 2006 in Kraft und für 2012 verlängert worden. Für 2013 sind Gespräche im Gang. Der Einsatz der Aufnahmegeräte würden den Tarif nicht mitbestimmen, unterstrich Salvadé.

„Er wird es uns aber erlauben, uns genauere Vorstellungen zu machen von den gespielten Künstlern.“ Ebenso werde es möglich sein, die Pauschalbeträge für Urheberrechte gerechter auf die Berechtigten zu verteilen.

Die SUISA wurde 1923 gegründet. Sie hat rund 30’0000 Mitglieder in der Schweiz und in Liechtenstein.

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