Sunrise ist im vergangenen Jahr deutlich profitabler geworden. Trotz eines leichten Umsatzrückganges hat der zweitgrösste Schweizer Telekomkonzern den Betriebsgewinn kräftig gesteigert. Dabei profitiert das Unternehmen vom Boom der Alleskönnerhandys und Tabletcomputer.
Weil immer mehr Leute unterwegs surfen wollen, wechseln auch Prepaidkunden zu Abonnements, um einen pauschalen Datentarif zu erhalten. Die Nachfrage nach Pauschaltarifpaketen sei sehr gut gewesen, sagte Privatkundenchef Andreas Gregori am Donnerstag auf der Bilanzmedienkonferenz.
Im Mobilfunkgeschäft kletterte der Umsatz um 7,2 Prozent auf 1,29 Mrd. Franken. Sunrise konnte 110’000 Abokunden gewinnen, während bei den Prepaidkunden lediglich 9000 verloren gingen, wie Finanzchef André Krause sagte. Insgesamt knackte Sunrise erstmals die Grenze von 3 Millionen Kunden. Das sind 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Festnetz- und Internetgeschäft gingen die Umsätze dagegen zurück. Weil aber auch hier immer mehr Kunden zu Bündelangeboten greifen, bleibt bei Sunrise mehr in der Kasse hängen.
Jetzt profitiert das Unternehmen davon, in die Entbündelung der letzten Meile von der Telefonzentrale bis zum Hausanschluss investiert zu haben. Dadurch kann Sunrise eigene Festnetz- und Internet-Angebote unabhängig von der Swisscom verkaufen. Zudem wurde das Ladennetz durch Neueröffnungen ausgebaut.
Deutlich mehr Gewinn
Nicht nur im Privatkunden- sondern auch im Firmenkundengeschäft habe Sunrise deutliche Fortschritte erzielt, sagte Firmenkundenchef Jon Erni: Der Umsatz habe sich um 16 Prozent verbessert, der Betriebsgewinn gar um knapp 18 Prozent. Man habe eine Reihe von Grosskunden gewonnen, darunter den Kioskkonzern Valora, den Kanton Bern oder die Modekette Hennes & Mauritz (H&M).
Insgesamt konnte Sunrise den Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) um 13,1 Prozent auf 608 Mio. Fr. steigern. Die Marge habe mit 31 Prozent einen neuen Rekord erzielt, erklärte Krause.
Der Gesamtumsatz schrumpfte indes um 1,8 Prozent auf 1,98 Mrd. Franken. Grund für den Rückgang sei der internationale Handel mit Telefonieminuten, den man bewusst reduziert habe. Ohne dieses Geschäft, das kaum Gewinn abwirft, habe sich der Umsatz dagegen um 2,1 Prozent auf 1,86 Mrd. Fr. verbessert.