Sechs Jahre nach der Swisscom steigt auch Sunrise ins Fernsehgeschäft über die Telefonbuchse (IPTV) ein. Das TV-Angebot startet am nächsten Montag. Punkten will die Konkurrentin von TV-Kabelnetzbetreibern und Swisscom-TV unter anderem mit Nachhol-TV.
Damit können verpasste Sendungen bis zu 28 Stunden nach der Ausstrahlung noch einmal angeschaut werden. Das gilt aber nicht für alle Kanäle: Insgesamt läuft die Nachholfunktion bei 40 der 169 TV-Sender. Die Zahl könne ausgebaut werden, sagte Sunrise-Produktmanager Thomas Leber am Donnerstag am Rande einer Medienkonferenz in Zürich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA.
Auch die Swisscom hatte am Montag eine Nachholfunktion bei ihrem TV angekündigt. Mit dieser können Kunden des Abos „Swisscom TV plus“ die Sendungen von rund 70 Kanälen bis 24 Stunden nach der Ausstrahlung anschauen.
Beim grössten Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom steht indes keine Nachholfunktion zur Verfügung. Ob eine eingeführt werde, könne er noch nicht sagen, sagte Sprecher Marc Maurer.
Aufnahmefunktion
Die Nachholfunktion ist beim Start von Sunrise-TV für ein Jahr lang unbegrenzt benutzbar. Später erwäge der Konzern die Benutzung auf 10 Tage pro Monat zu beschränken, sagte Sunrise-Chef Oliver Steil. vor den Medien. Denn wenn die Nachholfunktion von vielen Kunden oft genutzt werde, treibe das die Kosten hoch.
Ansonsten bietet Sunrise-TV in etwa das, was man bereits von der Konkurrenz kennt. Mit der Pausetaste lässt sich das laufende Programm anhalten und an der gleichen Stelle wieder starten. Auch Zurückspulen ist möglich.
Zudem bietet Sunrise eine Aufnahmefunktion, mit der man 135 Stunden Programm in normaler Fernsehqualität (SD) speichern kann. Bei hochaufgelöster Qualität (HDTV) seien es etwa 70 Stunden, sagte Leber. Auch 1500 Videos stehen auf Abruf bereit. Zudem sind 87 Radiosender enthalten.
HD-Sender wichtig
„Wir haben uns vorgenommen, das beste Angebot an HD-Sendern zu liefern“, sagte Steil. Beim Start am Montag seien 23 HD-Sender bereits im Grundangebot enthalten. Ab März, wenn die SRG ihre sechs Programme SF 1, SF zwei, TSR 1 und 2, RSI 1 und 2 auf hochaufgelöste Qualität umgestellt habe, seien es 29 HD-Sender.