Sunrise-Chef Olaf Swantee will vor allem mit Festnetzangeboten und im Geschäftskundenbereich wachsen. Potenzial sieht er bei den sogenannten Managed Services.
Unternehmen wollen sich nicht mehr selber um Verkabelungen kümmern, um interne Telefonieanlagen oder auch um Antenneninstallationen. «Sie wollen einfach einmal im Monat eine Rechnung erhalten, und gleichzeitig die Skalierbarkeit nach oben und unten gewährleistet haben», erklärt Swantee im Interview mit der NZZ, welches am Montag online publiziert wurde. Für solche Angebote sei Sunrise ideal aufgestellt.
Auf ein zweites Netz, ein Internet der Dinge, will Sunrise aber verzichten. Zwar will Sunrise auf Teilsegmente fokussieren. Interessant seien etwa Bereiche, in denen viele Daten hin- und hergeschickt werden. Hierfür wird Sunrise aber mit Partnern und standardisierten Technologien arbeiten. Im Interview lobt Swantee generell die Netz-Qualität.
Angesprochen auf das generell hohe Preisniveau im Schweizer Telekommarkt sagt Swantee: «In der Schweiz gibt es mit Swisscom einen Ex-Monopolisten, der in jedem Marktsegment einen relativ hohen Marktanteil hat. Deshalb hat es bisher kaum Anreize gegeben, um den bestehenden Kunden mit attraktiven Kombiangeboten neue Produkte zu verkaufen».
In Frankreich, Spanien oder auch Belgien und Deutschland seien Kombiverträge hingegen stark forciert worden. «Denn wenn man in einem Bereich einen hohen Marktanteil hat, kann man mit attraktiven Bündelangeboten in anderen Märkten wachsen. Das war in der Schweiz nicht der Fall», sagt er.
Im Mobilfunk hingegen seien die hohen Preise «etwas ein Mythos». In der Schweiz bekomme man mehr unlimitierte Daten und Geschwindigkeiten als in anderen Ländern.