Super League sucht Spannung und Dramatik

In den Mittwochspielen der 30. Runde der Super League treffen die Spitzenteams Basel und Young Boys auf die «Kellerteams» Vaduz und Aarau. Werden Meisterrennen und Abstiegskampf nochmals spannend?

In den Mittwochspielen der 30. Runde der Super League treffen die Spitzenteams Basel und Young Boys auf die «Kellerteams» Vaduz und Aarau. Werden Meisterrennen und Abstiegskampf nochmals spannend?

Erst zum zweiten Mal in dieser Saison hat Basel am Samstag beim 1:2 gegen Luzern ein Heimspiel verloren. Eine Niederlage gegen einen Abstiegskandidaten zu akzeptieren und zu erklären, ist sich der Branchenleader nicht gewohnt. War der Fehltritt gegen die Zentralschweizer nur ein Ausrutscher? Oder gerät der FCB-Motor noch einmal ins Stottern?

Gegen Vaduz, gegen das der FCB in der Super League in sieben Spielen noch nie einen Punkt abgegeben hat, will der Leader heute Mittwoch mit einem Sieg mögliche Zweifel am sechsten Meistertitel in Folge im Keim ersticken. Am Montagabend hat Präsident Bernhard Heusler anlässlich der 121. Generalversammlung, in der unter anderem der Umsatzrekord von 105 Millionen Franken verkündet worden ist, die Direktive für den Meisterschaftsendspurt an die Mannschaft ausgegeben: «Reisst euch am Riemen, holt die drei Punkte in Vaduz und dann diesen Titel!»

Fast mehr als die Partie in Vaduz interessiert derzeit in Basel allerdings die Zukunft von Trainer Paulo Sousa. Der Portugiese soll nach Informationen der «Tageswoche» am 20. April nach Rom gereist sein, wo sich am selben Tag die Verantwortlichen von Sampdoria Genua zu Sitzungen getroffen haben. «Ich kann privat hingehen, wohin ich will», sagte Sousa, angesprochen auf seinen Ausflug in die italienische Hauptstadt, leicht säuerlich. Er sei fokussiert auf seine aktuelle Aufgabe, seine Familie und der Staff würden sich in Basel sehr wohl fühlen.

Aarau als Berner Angstgegner

Dass sich die Basler um Nebenschauplätze kümmern können, hat auch mit der fehlenden nationalen Konkurrenz zu tun. Die Young Boys verpassten es am Sonntag, die Basler noch mehr unter Druck zu setzen, weil sie beim 2:2 gegen die Grasshoppers in der Nachspielzeit den Ausgleich kassierten. Im Bezug auf die Rangliste befinden sich die Berner sieben Runden vor Schluss im luftleeren Raum. Der Vorsprung auf den Kantonsrivalen Thun beträgt zehn Punkte, der Rückstand auf Leader Basel neun. Den Titelkampf will YB dennoch nicht endgültig abhaken, zumal es am 17. Mai auch noch zum Direktduell mit dem FCB kommen wird.

Um einigermassen in Schlagdistanz mit den Baslern zu bleiben, brauchen die Young Boys gegen Schlusslicht Aarau zwingend einen Sieg. Die Ausbeute gegen die heutigen Gäste ist allerdings miserabel, ganze zwei Punkte holten die Berner in den drei bisherigen Direktduellen. «Die Bilanz ist eine Katastrophe. Die sieben Punkte fehlen uns jetzt», rechnet Trainer Uli Forte vor. Im Stade de Suisse präsentierten sich die Berner zuletzt allerdings als Macht, feierten sie doch sieben Siege in Serie.

Gegner Aarau steht das Wasser bis zum Hals. Das Team hat sich unter Raimondo Ponte zuletzt stabilisiert und aus zwei Spielen vier Punkte geholt, der Rückstand auf Tabellenplatz 9 wird aber nicht kleiner. «Die Resultate der letzten Runde waren für uns ein Schock», so Ponte. Nach dem 0:0 von Aarau gegen Zürich legten Luzern und Vaduz am Sonntag mit Siegen nach. Sieben Punkte liegen die Aargauer hinter Vaduz zurück. «Nun müssen wir in jedem Spiel punkten», lautet die Forderung von Ponte.

Thun: Befreit Richtung Europa League?

In der dritten Partie des Abends gastiert der Tabellendritte Thun bei den Grasshoppers. Während die Berner Oberländer auf bestem Weg Richtung Europa League sind, wollen die Zürcher unter allen Umständen verhindern, dass sie noch einmal in den Abstiegskampf geraten. Dass die Moral stimmt, stellte GC am Sonntag beim 2:2 gegen die Young Boys unter Beweis, als die Zürcher einen 0:2-Rückstand aufholten. Die Thuner feierten einen ersten Sieg zu Beginn der Woche, als sie von der Swiss Football League die Lizenz für die nächste Saison in erster Instanz erhielten. «Der positive Entscheid ist eine grosse Erleichterung für das ganze Umfeld», sagte Trainer Urs Fischer. «Präsident Markus Lüthi hat einen enormen Effort geleistet.»

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