Mindestens 14 bisherige Nationalrätinnen und Nationalräte haben die Wiederwahl in die grosse Kammer des Parlaments verpasst. Mit Christoph Mörgeli (SVP) und SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin blieben zwei prominente Nationalräte auf der Strecke.
Eine herbe Schlappe eingefahren hat Mörgeli, der als Zürcher SVP-Nationalrat der grossen Kammer seit 1999 angehört. Er landete auf Platz 20 der SVP-Kandidaten. Mörgeli war als Leiter des medizinhistorischen Museums der Universität Zürich in die Kritik geraten und entlassen worden. Dagegen wehrte er sich.
Überraschend eine Wahlschlappe hinnehmen musste SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin. Trotz Listenverbindung von SP, Grünen und GLP kam der 53-jährige Berufspolitiker in Schwyz gerade einmal auf knapp 11’000 Stimmen – weit abgeschlagen hinter den Gewählten. Der Sitz Tschümperlins ging an den SVP-Neuling Marcel Dettling.
Mit SVP-Nationalrat Hans Fehr musste im Kanton Zürich ein bekannter Kopf seinen Platz in der grossen Kammer räumen. Fehr gehört seit 1995 dem Nationalrat an. Das gleiche Schicksal ereilte Fehrs Parteikollege Ernst Schibli. Für die beiden Parlamentarier rückten jüngere Kräfte nach, unter anderem Roger Köppel.
Im Kanton St. Gallen verpassten zwei prominente Politikerinnen die Wiederwahl. Yvonne Gilli von den Grünen führte die Niederlage darauf zurück, dass die grösseren Parteien Zulauf erhalten hätten. Sie selbst habe beinahe gleich viele Stimmen gemacht wie vor vier Jahren. Ihre Partei habe aber leicht an Stimmanteilen eingebüsst.
Die prominente Patientenschützerin Margrit Kessler schaffte ebenfalls nicht mehr den Sprung in die grosse Kammer. Ihre Partei, die Grünliberalen, mussten im Kanton St. Gallen einen herben Verlust von 1,1 Prozent hinnehmen. Kessler litt ferner darunter, dass es nicht wie vor vier Jahren gelang, eine Listenverbindung einzugehen.
Im Kanton Solothurn blieb mit SVP-Nationalrat Roland Borer ein Urgestein auf der Strecke. Borer gehörte dem Nationalrat seit 24 Jahren an. Der 64-jährige Borer war im Vorfeld der Wahlen vorgeworfen worden, er sei ein Sesselkleber. Das Rennen machte der halb so alte Parteikollege Christian Imark.
Abgewählt wurden ferner Roland Fischer (GLP/Luzern), Ursula Schneider Schüttel (SP/Freiburg), Thomas Maier (GLP Zürich), Rudolf Winkler (BDP/Zürich), Jean-René Germanier (FDP/Wallis), Urs Schläfli (CVP/Solothurn), Daniel Stolz (FDP/Basel-Stadt), Markus Lehmann (CVP/Basel-Stadt), Josias Gasser (GLP/Graubünden), Max Chopard (SP/Aarau), Thomas Böhni (GLP/Thurgau), Pierre Rusconi (SVP/Tessin) und Anne Mahrer (Grüne/Genf).