SVP-Referendum gegen Sex-Boxen in Zürich kommt zustande

Die Zürcherinnen und Zürcher werden im kommenden Jahr darüber entscheiden, ob im Stadtteil Altstetten ein Strichplatz mit Sexboxen gebaut wird oder nicht. Das Referendum der SVP gegen das Projekt ist mit 2063 gültigen Unterschriften zustande gekommen.

Auf einer Baubrache in Altstetten sollen etwa zehn garagenähnliche Boxen aufgestellt werden (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Zürcherinnen und Zürcher werden im kommenden Jahr darüber entscheiden, ob im Stadtteil Altstetten ein Strichplatz mit Sexboxen gebaut wird oder nicht. Das Referendum der SVP gegen das Projekt ist mit 2063 gültigen Unterschriften zustande gekommen.

Die Stadtkanzlei erklärte von den 2788 eingereichten Unterschriften 2063 für gültig, 63 mehr als für das Zustandekommen nötig gewesen wären. Eine Sprecherin der Stadt Zürich bestätigte am Dienstag eine entsprechende Meldung von Tagesanzeiger.ch/Newsnet.

Wann genau darüber abgestimmt wird, ist noch unklar. Die SVP bekämpft das Vorhaben, weil Prostitution ihrer Meinung nach ein privates Gewerbe ist, das nicht mit Steuergeldern unterstützt werden darf. Gegen das Projekt spreche zudem, dass Roma-Zuhälter den Platz nicht akzeptieren und auf andere Orte ausweichen würden.

Der Zürcher Gemeinderat bewilligte für das Projekt einen Kredit von 2,4 Millionen Franken. Auf einer Baubrache in Altstetten sollen etwa zehn garagenähnliche Boxen aufgestellt werden, in denen Prostituierte ihre Freier bedienen können. Der Strichplatz würde den bisherigen Strassenstrich am Sihlquai ersetzen, unter dem die Anwohner seit Jahren leiden.

Prostituierte brauchen neu eine Krankenversicherung

Die Stadt hat in ihrer neuen Prostitutionsgewerbeverordnung zudem festgelegt, dass alle neuen Frauen bei der Stadtpolizei zu einer Überprüfung erscheinen müssen. Dabei wird abgeklärt, ob die Frau unabhängig, also ohne Zuhälter arbeitet.

Sofern dies der Fall ist und die zumeist aus Osteuropa stammenden Frauen eine Krankenversicherung und gültige Ausweispapiere besitzen, erhalten sie vom Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) eine Arbeitserlaubnis. Diese Meldebescheinigung kostet 25 Franken.

Zwischen Juni und September stellte das AWA 94 Bescheinigungen für Prostituierte aus. Das ist rund ein Drittel weniger als im selben Zeitraum im letzten Jahr.

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