Für die Bundesratswahlen schlägt die SVP Tessin nicht einen Mann aus den eigenen Reihen vor, sondern den Lega-Staatsratspräsidenten Norman Gobbi. Dies bestätigte der Präsident der SVP Tessin, Gabriel Pinoja, gegenüber dem Tessiner Radio RSI.
Die SVP habe den Entscheid zusammen mit der Lega gefällt, sagte Pinoja im Radio. Warum die Partei sich für einen Lega-Vertreter entschieden hat, wollte er nicht sagen. Er verwies auf die für Samstagnachmittag geplante offizielle Vorstellung des Bundesratskandidaten der Tessiner SVP in Bellinzona.
Nach Ansicht von Pinoja wäre Gobbi aber ein idealer Kandidat für die Nachfolge der abtretenden BDP-Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf. Gobbi leitet im Tessin das Departement der Institutionen.
Der 38-jährige Gobbi kennt den Parlamentsbetrieb in Bern aus seiner kurzen Zeit als Nationalrat. Er war 2010 für Attilio Bignasca in den Nationalrat nachgerückt, den Bruder von Lega-Präsident Giuliano Bignasca. Doch bereits nach einem Jahr verliess Gobbi den Nationalrat wieder, weil er in die Tessiner Regierung gewählt worden war.
Das Tessin war seit dem Rücktritt von Flavio Cotti 1999 nicht mehr in der Landesregierung vertreten.