Wäre in der Schweiz in der vergangenen Woche gewählt worden, hätte die SVP gegenüber den Wahlen 2011 die stärksten Verluste hinnehmen müssen. Die übrigen Parteien wären praktisch gleich stark geblieben oder hätten leicht zugelegt, wie eine Umfrage zeigt.
23,8 Prozent der Wählerinnen und Wähler würden derzeit für die SVP wählen, wie aus der Umfrage hervorgeht, welche die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» beim Institut Léger Schweiz (ehemals Isopublic) in Auftrag gegeben haben. 2011 hatte die Volkspartei einen Wähleranteil von 26,6 Prozent erzielt.
Die Umfrage sieht die SVP indes nach wie vor unangefochten als wählerstärkste Partei. Die SP legt rund einen Prozentpunkt auf 19,8 Prozent zu (2011: 18,7), die FDP erreicht 15,7 Prozent (15,1) und die CVP kommt auf 12,4 Prozent (12,3).
Eng beieinander liegen die kleineren Parteien. Für die Grünen sprachen sich in der Umfrage 8,2 Prozent aus (2011: 8,4). Den grössten Sprung nach vorne machten Grünliberale und BDP: Die GLP erreichte 7,4 Prozent, die BDP 7,2 Prozent. Bei den letzten Wahlen vereinten die beiden Parteien je 5,4 Prozent der Stimmen auf sich.
Betrachtet man die politischen Lager, ergibt sich aus der Umfrage eine leichte Stärkung für die Mitte sowie für die Linke, während die Rechte geringfügig verliert. Verglichen mit der letzten Léger-Befragung im vergangenen März zeigt die SVP einen Abwärtstrend. Alle anderen Parteien verbesserten sich leicht.
Rekordwert für Burkhalter
In der Umfrage fragte das Befragungsinstitut auch danach, ob bestimmte Politiker eine wichtige Rolle spielen sollen. Dabei lagen die Westschweizer Bundesräte an der Spitze. Der abtretende Bundespräsident Didier Burkhalter (FDP) erreichte 87 Prozent Ja-Antworten, laut den Zeitungen ist das der höchste jemals im Politbarometer registrierte Wert.
Auf Burkhalter folgen SP-Bundesrat Alain Berset (78 Prozent), Doris Leuthard (CVP, 76 Prozent), Simonetta Sommaruga (SP, 75 Prozent) und Eveline Widmer-Schlumpf (BDP, 68 Prozent). Auf Rang 6 klassiert sich CVP-Präsident Christophe Darbellay (57 Prozent) als erster Nicht-Bundesrat, gefolgt von Christian Levrat (52 Prozent).
Weniger als die Hälfte der Befragten wünschten sich für die Bundesräte Johann Schneider-Ammann (47 Prozent) und Ueli Maurer (42 Prozent) eine wichtige Rolle. Auf 20 Prozent der Befragten brachte es SVP-Vizepräsident Christoph Blocher.
Für die Umfrage befragte Léger zwischen dem 5. und 16. Dezember insgesamt 1004 Stimmberechtigte in der Deutschschweiz und der Romandie. Der statistische Unschärfebereich wird nicht genannt.