Swatch sieht sich im Streit mit der UBS um Anlageverluste weiterhin im Recht. Man werde man den Fall «selbstverständlich» an das Bundesgericht weiterziehen, sagte der Swatch-Chefjurist Hanspeter Rentsch an der Generalversammlung in Grenchen.
Die Beschwerde sei in Vorbereitung und werde Ende Monat Mai eingereicht. «Wir sind zuversichtlich, dass wir beim Bundesgericht auf offene Ohren stossen werden», sagte Rentsch weiter.
Ende April wies das Zürcher Handelsgericht eine Klage gegen die UBS wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht ab. Swatch kündigte darauf an, Rekurs einlegen zu wollen. Der Uhrenkonzern fordert von der Grossbank 24,8 Mio. Fr. plus Zinsen zurück.
Abstimmung über VR-Mitglieder
Die Aktionäre stimmten an der Generalversammlung erstmals nach Annahme der Abzocker-Initiative von Thomas Minder über die einzelnen Verwaltungsratsmitglieder ab. «Das wird die längste Generalversammlung in der Geschichte von Swatch», sagte Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek. Sie bedaure das, könne aber nichts dagegen tun.
Die rund 3000 Aktionäre bestätigten darauf die Verwaltungsräte Nayla Hayek, Nick Hayek, Ernst Tanner, Claude Nicollier sowie Jean-Pierre Roth mit grosser Mehrheit für ein weiteres Jahr. Überraschend aus dem Gremium zurückgetreten ist hingegen Esther Grether. Die Swatch-Grossaktionärin machte persönliche Gründe verantwortlich. Sie wurde nicht ersetzt.
Mit grossem Mehr stimmten die Aktionäre einer Dividendenerhöhung zu. Die Dividende wurde je Inhaberaktie um 11 Prozent auf 7,50 Fr. und je Namenaktie auf 1,50 Fr. angehoben.
Hayek verströmt Optimismus
Swatch-CEO Nick Hayek blickt grundsätzlich zuversichtlich in die Zukunft. Die Aussichten für die Swatch-Group seien gut, sagte er. Einzig der anhaltend starke Schweizer Franken belaste die Geschäftsentwicklung. «Allerdings blicken wir auf die lange Sicht, und diese Aussichten stimmen zuversichtlich», so Hayek weiter.
Man sei auch auf den möglichen Markteintritt der Smartwatches gut vorbereitet. Man habe auf diesem Gebiet mit dem Swatch Skipass in den Neunziger Jahren und mit der Lancierung der Swatch Paparazzi im Jahr 2004 oder mit Tissot-Uhren Pionierarbeit geleistet und verfüge über Technologien und Know-How.
Doch die Nachfrage nach diesen Produkten habe sich in Grenzen gehalten, so Hayek. Viele dieser Uhren seien in den Lagern liegen geblieben, gibt sich der CEO gegenüber Smartwatches skeptisch.
Bereits in früheren Aussagen hatte sich Hayek in der Presse kritisch zu den Marktchancen von Smartwatches geäussert. Denn die Menschen kauften Uhren nicht wegen Funktionen, sondern wegen Emotionen.
Eine Smartwatch benötige Software mit den entsprechenden Updates. Weil die neue Software nach neuer Hardware verlange, benötige man laufend eine neue Smartwatch. Ein weiteres Problem stelle der Energieverbrauch dar und die entsprechenden Batterien oder Aufladehilfen, die es bei einer Smartwatch brauche.