Swiss Life kann einen Schlussstrich unter den Rechtsstreit um angebliche Fehlberatungen durch AWD in Österreich ziehen. Mit dem Verein für Konsumenteninformation VKI konnte nach einem jahrelangen Rechtsstreit eine Einigung erzielt werden.
Die Vergleichssumme beläuft sich für Swiss Life auf 11,14 Millionen Euro. Nach Abzug von Verfahrenskosten gelangen rund 7 Millionen Euro an den VKI zur Verteilung an die Anleger.
Eine differenzierte Betrachtungsweise der Fälle habe eine Einigung ermöglicht, teilte Swiss Life am Montag mit. Swiss Life hatte AWD 2007 gekauft und dieses Jahr in Swiss Life Select umbenannt.
Mit der Beilegung des Rechtsstreits sei nun eine volle Konzentration auf die Bedürfnisse der Kunden gewährleistet, wird Eric Samuiloff, Geschäftsführer von Swiss Life Select Österreich, in der Mitteilung zitiert.
Der Vorwurf der systematischen Fehlberatung werde im Lichte des Vergleichs nicht aufrechterhalten, erklärte VKI-Geschäftsführer Josef Kubitschek gemäss Communiqué. Sämtliche Ansprüche der Anleger seien damit abschliessend abgegolten.
Die heutige Swiss-Life-Select-Organisation mit ihrer flacheren Hierarchie sei nicht mehr mit dem früheren AWD-Strukturvertrieb vergleichbar, so Kubitschek in der Mitteilung.
Der vom schillernden deutschen Geschäftsmann Carsten Maschmeyer gegründete AWD hatte nach der Übernahme unter der Swiss-Life-Ägide längere Zeit Verluste geschrieben. Angekratzt ist das AWD-Image und auch das seines Gründers wegen der grossen Zahl von Kunden, die mit AWD-Empfehlungen Geld verloren hatten und Klagen eingereicht hatten.