Der Rückversicherer Swiss Re verkauft einen kleinen Teil seines Geschäfts in den USA. Der Lebensversicherer Jackson National Life Insurance zahlt für geschlossene Versicherungsportefeuilles der Sparte Admin Re rund 600 Mio. Dollar.
Der Rückversicherer will mit dem Verkauf Kapital freisetzen. Neben den 600 Mio. Dollar Verkaufserlös kann die Swiss Re vor dem Verkauf noch rund 300 Mio Dollar Dividende aus der Tochter REALIC beziehen. Damit werden mindestens 900 Mio. Dollar Kapital frei, die der Rückversicherer für die Unterlegung anderer Verpflichtungen verwenden kann. Analysten schätzen das frei werdende Kapital noch höher.
Der Zugewinn an Eigenkapital soll dabei helfen, die aktuellen Finanzziele des Konzerns zu erreichen. Laut Konzernchef Michel Liès setzt die Swiss Re oberste Priorität auf die Verzinsung des Eigenkapitals, das Gewinnwachstum pro Aktie und die Mehrung der eigenen Mittel.
Gut für Aktienkurs
Die Transaktion ist für die Swiss Re allerdings auch mit einem Abschreiber von rund 900 Mio. Dollar auf dem Buchwert der abgestossenen Geschäfte verbunden, wie der globale Branchenzweite am Donnerstag bekannt gab. Der Betrag, den die Swiss Re erst später genau beziffern kann, soll im zweiten Quartal verbucht werden.
Dennoch stieg der Aktienkurs der Swiss Re am Donnerstag. Der Titel gewann in den ersten Handelsminuten bis zu 1,3 Prozent an Wert, derweil der Swiss Market Index (SMI) abwärts tendierte. Analysten begrüssten den Verkauf, mit dem die Swiss Re Fehler der Vergangenheit korrigiere und ihre finanzielle Basis verbessere. Der Nutzen des Admin-Re-Geschäfts ist unter Experten umstritten.
Festhalten am Geschäft
Seit den 1990er Jahren verwaltet die Swiss Re über die Abteilung Admin Re Leben- und Krankenversicherungsprodukte, die von Erstversicherern nicht mehr verkauft werden. Erstversicherer nutzen dieses Geschäft, um selber Kapital freisetzten zu können, dafür muss Swiss Re für die übernommenen Geschäfte Kapital einsetzen.
Der Rückversicherer versucht, dieses auch als Run-Off bezeichnete Geschäft mit den Policen-Blocks mit möglichst wenigen Kosten abzuwickeln. Behält die Swiss Re die Anlagerisiken im Griff, kann sie auch mit dieser relativ kapitalintensiven Sparte gutes Geld verdienen.