Eklat bei Swiss-Ski: Der Schweizer Verband trennt sich von Gruppentrainer Stefan Abplanalp. Der Berner, der in der sechsten Saison die Schweizer Abfahrerinnen betreute, wurde per sofort freigestellt.
Die jüngsten Vorfälle während der Weltcuprennen von letzter Woche in Sotschi hätten zu diesem bedauerlichen und unausweichlichen Schritt geführt. Abplanalp habe sich zum wiederholten Mal unprofessionell verhalten, hielt Swiss-Ski in einem Communiqué fest. In Sotschi war es an einer Einladung offenbar zu einem Trinkgelage gekommen, bei dem diverse Serviceleute involviert waren und bei dem sich auch ein ehemaliger russischer Trainer verletzte, als er von einem Glas getroffen wurde.
Stefan Abplanalp rechtfertigte sich am Montag, dass er damit „nichts zu tun“ habe. Doch es steht Aussage gegen Aussage. Swiss-Ski-Direktor Andreas Wenger jedenfalls sagt: „Wir haben andere Informationen, und zwar von verschiedenen Leuten.“ Erst vor einer Woche hatte der Verband einen schriftlichen Verweis ausgesprochen. Thema sei stets der Alkohol gewesen.
Cheftrainer Mauro Pini und Abplanalp hatten in den letzten Wochen einige heftige Diskussionen geführt, die Trennung auf Ende Saison war ohnehin absehbar. Leistungssportchef Dierk Beisel überbrachte Abplanalp den Freistellungs-Entscheid. Bis zum Ende der Saison wird Cheftrainer Mauro Pini die Schweizer Abfahrerinnen interimistisch führen.
Abplanalp kam in der Saison 2006/07 als Gruppentrainer in die Weltcup-Mannschaft der Frauen. Mit Abplanalp fuhren die Schweizer Abfahrerinnen viele Erfolge ein, so auch im aktuellen Winter. Fünf Podestplätze gab es im Speed-Bereich, obwohl die Verletzungshexe zuletzt besonders unbarmherzig zuschlug.