Die Swisscom schafft die mühsame Datenvolumenzählerei bei Handyabos ab. Neu enthalten alle Handyabonnements unbegrenzte Datenvolumen. Die Kunden können also soviel surfen wie sie wollen, ohne Mehrkosten zu haben. Neu unterscheidet der „Blaue Riese“ nach Geschwindigkeit.
Kunden mit dem billigsten Handyabo sind also beim Surfen im Internet viel langsamer unterwegs als jene mit dem teuersten Angebot. Die Geschwindigkeit der insgesamt fünf Abos bewegt sich zwischen 0,2 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und 100 Mbit/s.
Damit führe die Swisscom als erster Anbieter der Welt im Mobilfunk die gleiche Tarifstruktur ein wie im Festnetz, sagte Swisscom-Chef Carsten Schloter am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Dort sind bereits seit Jahren nach Geschwindigkeiten unterschiedliche Abos gang und gäbe.
Zum Vergleich: Die meist genutzte Internetgeschwindigkeit im Festnetz liegt bei der Swisscom bei 10 Mbit/s.
Erhältlich sind die neuen Mobilfunkabonnements ab dem 25. Juni. Das günstigste ist für 59 Fr. pro Monat, das teuerste für 169 Fr. pro Monat erhältlich. Enthalten in den neuen Abos seien auch unbeschränkte SMS und Telefoniegespräche in alle Schweizer Netze, sagte Schloter. Das teuerste Abo enthält auch unbeschränkte Gespräche in die EU und nach Nordamerika.
Die neuen Abos richteten sich nicht in erster Linie gegen die Konkurrenten Orange und Sunrise, sondern gegen Internetangebote wie beispielsweise WhatsApp oder Skype, sagte Schloter: „Wenn wir nichts tun, werden zunehmend mehr SMS- und Sprachtelefonie-Umsätze aus unseren Büchern verschwinden.“ Die Kunden würden dann immer mehr auf solche Angebote ausweichen, um SMS zu schicken oder zu telefonieren.