Swissmem macht starken Franken für Branchenverluste verantwortlich

Jedes dritte Unternehmen der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) fährt derzeit Verluste ein. Dies hat eine Umfrage des Branchenverbands Swissmem ergeben. Dieser macht allein den starken Franken für die Situation verantwortlich.

Swissmem fordert weitere Massnahmen gegen den starken Franken (Archiv) (Bild: sda)

Jedes dritte Unternehmen der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) fährt derzeit Verluste ein. Dies hat eine Umfrage des Branchenverbands Swissmem ergeben. Dieser macht allein den starken Franken für die Situation verantwortlich.

Die Lage in der MEM-Industrie habe sich in den letzten Monaten aufgrund der anhaltenden Frankenstärke weiter verschärft, teilte Swissmem am Dienstag mit. Gemäss der Umfrage seien die Auftragseingänge im zweiten und dritten Quartal weiter zurückgegangen. Über zwei Drittel der befragten Unternehmen gäben zudem an, von der Frankenstärke „stark negativ“ betroffen zu sein.

Die Umsätze der Branche waren in den ersten neun Monaten zwar noch um 3,9 Prozent, die Auftragseingänge um 6,4 Prozent gestiegen. Nach Angaben von Swissmem ist dies aber eine Folge des guten Bestellungseingangs Ende letzten und Anfang dieses Jahres.

Weniger Exporte

Auch im dritten Quartal 2011 haben die Umsätze in der Branche jedoch um 4,1 Prozent zugenommen, wie Swissmem weiter bekanntgab. Allerdings ging das Volumen der Exporte, die für rund 75 Prozent der Aufträge in der Schweizer MEM-Industrie verantwortlich zeichnen, um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Die gesamthaften Exporte der Branche betrugen im dritten Quartal gemäss Swissmem rund 16,3 Mrd. Franken. Während beim für die Schweiz wichtigsten Handelspartner Deutschland ein Plus von 5,2 Prozent auszumachen war, sei der Handel mit Frankreich, Italien, den Niederlanden oder Belgien massiv eingebrochen.

Weitere Massnahmen gefordert

Der Branchenverband fordert daher weitere Massnahmen von Bund und Nationalbank. Ein Mindestkurs zum Euro von 1,20 Franken reiche der Mehrheit der Unternehmen nicht, um die Lage nachhaltig zu verbessern. Swissmem fordert darum von der Nationalbank eine weitere Schwächung des Frankens, damit der Eurokurs in einem Bereich zwischen 1,35 und 1,40 stabilisiert werden könnte.

Vom Bund verlangt der Verband den raschen Abschluss der Freihandelsabkommen mit Indien und China, bessere Innovationsförderung, tiefere Steuern und weniger Regulierung. Swissmem weist auch auf die Bedeutung der Personenfreizügigkeit für die Industrie hin.

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