Vier Tage nach den Terrorattacken von Paris haben Spieler und Fussball-Fans vor Beginn des Länderspiels zwischen England und Frankreich einträchtig die «Marseillaise» gesungen. Viele britische Zuschauer stimmten am Dienstagabend im Londoner Wembley-Stadion mit ein.
Auch als das Spiel bereits lief, sangen Fans immer wieder lautstark die französische Nationalhymne. Auf den Rängen schwenkten sowohl Heim- als auch Gästeanhänger die französische Flagge.
Prinz William sowie die Trainer Didier Deschamps (Frankreich) und Roy Hodgson (England) legten zum Gedenken an die mehr als 120 Terroropfer von Paris Kränze nieder. Die Spieler beider Teams trugen schwarze Armbinden. Im Stadion selbst herrschten während des Spiels strengste Sicherheitsmassnahmen.
Ein weiteres Zeichen der Solidarität: In den Farben der Trikolore erstrahlte im Wembley-Stadion die Parole der Französischen Revolution «Liberté, égalité, fraternité» (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit).
Purer Ausnahmezustand im Stadion-Umfeld
Unter den Zuschauern war in London auch der britische Premier David Cameron. Er hatte noch Stunden zuvor im Parlament gemahnt, dass das Testspiel stattfinden müsse. Im Arena-Umfeld herrschte der pure Ausnahmezustand: Bewaffnete Polizisten patrouillierten vor und im Stadion. Helikopter kreisten über dem Gelände.
Doch die Fans hatten sich vom Grauen von Paris nicht abschrecken lassen. Lediglich 100 Besucher hatten laut einem britischen Medienbericht im Vorfeld des Spiels ihre Tickets zurückgegeben. «United we stand», hatte ein Fans auf sein Plakat geschrieben. Es war der französische Fussballverband, der ausdrücklich gewünscht hatte, dass das Spiel stattfindet, hiess es in London.
Auch beim Freundschaftsspiel der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft gegen Österreich in Wien wurde vor dem Spiel die Marseillaise abgespielt. Die Spieler trugen Trauerflor.