Nach fast eineinhalb Jahren ist auf Kuba die symbolträchtige Prozession der Barmherzigen Jungfrau von Cobre zu Ende gegangen. Sie fand in dieser Form erstmals seit 59 Jahren statt.
An der Abschlusszeremonie im Hafen der Hauptstadt Havanna nahmen neben Erzbischof Jaime Ortega am Freitagabend (Ortszeit) auch Aussenminister Bruno Rodríguez und Vizepräsident Esteban Lazo teil.
Dies wurde auch als Beweis der gegenwärtig guten Beziehungen zwischen der kommunistischen Führung und der Kirche gewertet. Nach der Revolution 1959 war die Ausübung des katholischen Glaubens auf Kuba jahrzehntelang verboten gewesen.
Die Prozession hatte im August 2010 in Santiago de Cuba im Süden des Landes begonnen. Die Heiligenfigur wurde danach über Tausende Kilometer durch das gesamte Land getragen.
Schutzpatronin Kubas
Die Jungfrau von Cobre ist seit 1916 Kubas Schutzpatronin. Papst Johannes Paul II. hatte die vor 400 Jahren in einer Bucht gefundene Figur 1998 bei einem Besuch auf der Karibikinsel gesegnet. Im Frühjahr 2012 will sein Nachfolger Benedikt XVI. nach Kuba reisen.
Bei der Zeremonie in Havanna dankte Kardinal Ortega der Regierung für die Achtung des „Rechts der Kirche“, über das „Gesamtwohl des Volkes“ zu wachen. Die Jungfrau bat er, dass die kommunistische Führung ihre Reformen fortsetzen möge.
An der Zeremonie nahmen zudem der Erzbischof von Miami, Thomas Wenski, sowie alle kubanischen Bischöfe teil. Die US-Stadt Miami ist eine Hochburg der Exilkubaner.