Syngenta-Aktien wegen neuer Übernahmespekulationen auf Höhenflug

Die Aktien des Agrarchemiekonzerns Syngenta gewinnen am Mittwoch in einem schwachen Gesamtmarkt deutlich an Wert. Um 10.40 Uhr wurden sie rund 2,6 Prozent im Plus zu 385 Franken gehandelt. Getrieben wird das Papier von frisch angefachten Übernahmespekulationen.

Der Syngenta-Aktienkurs wird einmal mehr von Übernahmespekulationen befeuert. (Bild: sda)

Die Aktien des Agrarchemiekonzerns Syngenta gewinnen am Mittwoch in einem schwachen Gesamtmarkt deutlich an Wert. Um 10.40 Uhr wurden sie rund 2,6 Prozent im Plus zu 385 Franken gehandelt. Getrieben wird das Papier von frisch angefachten Übernahmespekulationen.

War es Ende vergangener Woche der chinesische Konzern ChemChina, der als möglicher Käufer von Syngenta ins Spiel gebracht wurde, so rückt nun einmal mehr der US-Konkurrent Monsanto in den Blickpunkt.

Der Grund ist eine angebliche Äusserung von Monsantos Operativchef Brett Begemann. Gemäss verschiedenen Medienberichten liess Begemann an einem Anlass am eigenen Hauptsitz durchblicken, dass das Thema eines Angebots an Syngenta noch nicht vom Tisch sei.

Es gebe zwar keine neuen Nachrichten mit Blick auf Syngenta oder andere mögliche Übernahmeziele, intern werde aber nach wie vor darüber diskutiert, zitiert beispielsweise Reuters Begemann. Syngenta wollte sich zu den Medienberichten und Übernahmespekulationen auf Anfrage nicht äussern.

Überraschte Analysten

Analysten zeigen sich überrascht darüber, dass Monsanto offenbar einen erneuten Übernahmeversuch zumindest in Erwägung ziehe. Schliesslich seien die Amerikaner bereits mit zwei Anläufen gescheitert. Beim letzten Mal hatte Monsanto 470 Franken pro Aktie geboten. Doch auch dieses Angebot war vom Verwaltungsrat von Syngenta als ungenügend zurückgewiesen worden.

Keine Überraschung wäre eine erneute Kontaktaufnahme zwischen Monsanto und Syngenta indes für die Analysten der Deutschen Bank. Diese könnten sich gemäss einer kürzlich verbreiteten Einschätzung vorstellen, dass ein Syngenta-Monsanto-Deal in Form eines «reverse takeover» der Amerikaner durch Syngenta mit dem Monsanto-Chef an der Spitze des neuen Unternehmens möglich wäre.

Bieterkampf?

Zusätzlich angeheizt werden die neuesten Übernahmespekulationen von einem Artikel in der «Financial Times». Diesem ist zu entnehmen, dass auch die US-Konzerne Dow Chemical und DuPont sowie die Deutschen Bayer und BASF ins Rennen um Syngenta eingreifen und einen Übernahmekampf lostreten könnten.

Dass der Agrarchemiesektor vor einer Konsolidierungsphase steht, ist unter Händlern derzeit unbestritten. Zwischen den Hauptakteuren Monsanto, Syngenta, Dow AgroSciences, DuPont Agriculture, Bayer CropScience, BASF Crop Protection und neuerdings auch China National Chemical (ChemChina) sind die verschiedensten Szenarien denkbar.

Losgetreten wurde der Prozess vom Branchenprimus Monsanto, der sich Syngenta im Sommer 2014 mit einem ersten Vorschlag genähert und nach hartnäckigen Werben erst diesen Sommer vorerst aufgegeben hat.

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