Die vom UNO-Vermittler Kofi Annan ins Leben gerufene Syrien-Kontaktgruppe wird sich bei ihrem ersten Zusammenkommen in Genf treffen. Die Versammlung findet am 30. Juni statt. Auch Vertreter Russlands werden daran teilnehmen.
Die Schweiz hatte seit Wochen für eine Austragung eines Treffens der Kontaktgruppe geworben. An dem Treffen beteiligten sich „alle fünf Grossmächte sowie Vertreter internationaler und regionaler Organisationen“, sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, am Donnerstag in Kairo.
Russland gilt neben China und dem Iran bislang als wichtigster Partner des von Rebellen bedrängten syrischen Regimes von Machthaber Baschar al-Assad. Ob auch der Iran und Nachbarstaaten Syriens eingeladen seien, sagte er nicht. Die syrische Opposition werde aber nicht teilnehmen, sagte Arabi.
Die Arabische Liga will zudem am 2. Juli in Kairo ein Treffen syrischer Oppositioneller mit dem Ziel organisieren, die Differenzen zwischen den verschiedenen Fraktionen beizulegen. Dies hatte die Türkei bereits mehrfach versucht, allerdings bisher ohne durchschlagenden Erfolg.
Homs und Kusseir umstellt
Die Gewaltspirale dreht sich in Syrien derweil ungemindert weiter: Am Donnerstag wurden in Syrien nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London landesweit etwa 40 Menschen getötet. Für den Vortag bezifferten die Aktivisten die Zahl der Todesopfer auf fast 100.
Die Armee nahm erneut die zentralsyrische Oppositionshochburg Homs und die nahe Stadt Kusseir unter Beschuss. Kusseir war von der Armee umstellt, über der Stadt kreisten Helikopter. Die Beobachtungstelle schätzt die bisherige Zahl der Toten seit Anfang des Konflikts auf 15’000, mehr als zwei Drittel davon Zivilisten.