Dank des italienischen Filmemachers Alessandro Gassmann haben es syrische Flüchtlinge auch zum Filmfestival in Venedig geschafft. Der Schauspieler und Regisseur stellte am Mittwochabend bei der Mostra seinen Dokumentarfilm «Torn» über exilierte syrische Künstler vor.
Sie flüchteten vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land in die Nachbarstaaten Jordanien und Libanon. Der Film wurde vom UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR produziert.
«Wir sind stolz, diese Dokumentation zu präsentieren, welche die Willenskraft von geflohenen syrischen Künstlern zeigt und die Widerstandskraft eines ganzen Volkes», sagte die UNHCR-Sprecherin für Südeuropa, Carlotta Sami, bei dem renommierten Festival. «Sie haben alles verloren: Angehörige, ein Haus, ein Land – und trotzdem lehnen sie es ab, als Opfer betrachtet zu werden», fügte sie hinzu.
Zu den syrischen Künstlern zählt der 29-jährige Geiger Alaa Arschid, der der Minderheit der Drusen angehört und Syrien kurz nach dem Ausbruch des blutigen Konflikts vor gut vier Jahren verliess. «Ich bin ein normaler Mensch, der davon träumt, in Frieden zu leben, in einer Welt ohne Grenzen, und der an die Liebe glaubt», sagte er am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. «Ich bin ein Künstler und wir wollen die Kunst retten.»
Wegen des Bürgerkriegs sind mittlerweile mehr als die Hälfte der Syrer aus ihren Häusern geflohen. Es gibt acht Millionen Binnenvertriebene, vier Millionen weitere Syrer verliessen ihr Land. Die meisten von ihnen leben in benachbarten Ländern. Derzeit versuchen syrische Flüchtlinge aber vermehrt, nach Europa zu gelangen. Das Filmfestival in Venedig läuft noch bis Samstag.