Die syrische Luftwaffe hat am Mittwoch nach einer Phase der Ruhe einen von Rebellen gehaltenen Stadtteil von Homs im Westen des Landes angegriffen. Mehrere Menschen seien getötet worden, teilten Rettungskräfte und Aktivisten mit.
Staatsmedien berichteten, der Stadtteil Al-Waer sei attackiert worden, nachdem Rebellen auf zivile Gebiete im von der Regierung kontrollierten Teil von Homs gefeuert und damit die seit Ende Dezember geltende Waffenruhe gebrochen hätten.
Al-Waer war in den vergangenen Monaten vom intensiven Bombardement syrischer und russischer Kampfflugzeuge weitgehend verschont geblieben. Nach Informationen der der Opposition nahestehenden Syrischen Beobachtergruppe für Menschenrechte wurden nun mindestens acht Menschen durch den Beschuss der syrischen Luftwaffe getötet.
Die Syrische Zivilverteidigung, eine Hilfsorganisation im Rebellengebiet, teilte via Facebook mit, dass das Zentrum von Al-Waer getroffen worden sei. Es gebe mehrere Opfer, darunter Mitarbeiter, Frauen und Kinder. Eine Zahl nannte die Hilfsorganisation nicht.
Ein Oppositioneller in Al-Waer sagte der Nachrichtenagentur Reuters, in den vergangenen Monaten habe es keine grösseren Angriffe in der Region gegeben. «Gestern ist es plötzlich eskaliert.»
Übereinkunft mit Rebellen
Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad hatte versucht, in Al-Waer eine Vereinbarung mit den Aufständischen zu treffen und sie zum Abzug zu bewegen. Im September rückten nach einer entsprechenden Übereinkunft 120 Rebellen mitsamt ihren Angehörigen aus Al-Waer ab. Die Beobachtergruppe schätzt, dass noch mehrere Tausend Aufständische in dem Bezirk sind.
Auch in anderen Regionen im Westen Syriens waren solche Vereinbarungen gelungen. So verliessen Rebellen und ihre Familien mit leichten Waffen umkämpfte Gebiete und gingen überwiegend in die Provinz Idlib im Nordwesten.