In Syrien hat die Opposition ihre belagerte Hochburg Homs nach immer neuen Angriffen der Regierungstruppen zum Katastrophengebiet erklärt. Nach Angaben von Regime-Gegnern ging der Beschuss der Stadt am Montag trotz scharfer Kritik der Arabischen Liga weiter.
Mindestens 23 Menschen seien seit Sonntag landesweit getötet worden, die meisten davon in Homs, hiess es. Ein Aktivist sagte im benachbarten Libanon, dass Lebensmittel- und Wasservorräte in der westsyrischen Stadt inzwischen knapp würden. Auch Strom gebe es nicht mehr.
Die Opposition in Syrien hat „internationalen Schutz“ für die belagerte Stadt gefordert. Homs sei mittlerweile eine „Katastrophenstadt“, und Sicherheitskräfte von Staatschef Baschar al-Assad verübten dort „barbarische Massaker“ an Zivilisten, erklärte der syrische Nationalrat am Montag.
Beobachter verlangt
Er rief die UNO, die Organisation der Islamischen Konferenz sowie andere internationale und arabische Organisationen zum Handeln auf, um die Zivilisten in Homs zu schützen.
Die Opposition forderte die Entsendung von arabischen und internationalen Beobachtern in die syrische Stadt, die die Lage überwachen und weitere Massaker verhindern sollen.
„Das Regime umzingelt Homs jetzt bereits den fünften Tag in Folge, um den Willen seiner Einwohner zu brechen“, erklärte der oppositionelle Nationalrat.
Die Soldaten setzten dabei „schwere Artillerie, Raketen und ihre Luftwaffe“ ein, erklärte die Opposition. Sicherheitskräfte rückten am Montag offenbar in den Stadtteil Bab Amro ein.
Der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge kamen zudem bei nächtlichen schweren Kämpfen zwischen Soldaten und Deserteuren der syrischen Armee „dutzende Menschen“ ums Leben. Allein am Sonntag seien 23 Menschen getötet worden, sagte ein Aktivist. Von unabhängiger Seite gab es keine Informationen.