Syrische Rebellen greifen Militärflughäfen an

Syrische Rebellen haben nach Oppositionsangaben am Samstag Einrichtungen der Luftwaffe angegriffen. In Deir as-Saur im Osten des Landes wurde demnach ein Gebäude der Luftstreitkräfte erobert. Mehrere Soldaten seien gefangengenommen worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Regimegegner bei einer Kundgebung vom Freitag in Aleppo (Bild: sda)

Syrische Rebellen haben nach Oppositionsangaben am Samstag Einrichtungen der Luftwaffe angegriffen. In Deir as-Saur im Osten des Landes wurde demnach ein Gebäude der Luftstreitkräfte erobert. Mehrere Soldaten seien gefangengenommen worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Präsident Baschar al-Assad setzt zunehmend die Luftwaffe im Kampf gegen die Aufständischen ein. Nach UNO-Angaben wurden innert einer Woche 1600 Menschen getötet, so viele wie noch nie in dem Konflikt in einem solchen Zeitraum.

Rebellenkämpfer hätten bei der Eroberung des Gebäudes in Deir as-Saur mindestens 16 Gefangene gemacht und mehrere Luftabwehrraketen erbeutet, sagte Rami Abdulrahman von der in London ansässigen Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Ein Angriff auf einen Luftwaffenstützpunkt in Abu Kamal an der Grenze zum Irak sei jedoch von Assad-Kräften zurückgeschlagen worden. Drei Tage zuvor hatten Rebellen die Luftwaffenbasis Taftanas in der Provinz Idlib attackiert und nach eigener Darstellung mehrere Helikopter beschädigt.

Damaskus unter Beschuss

In Damaskus nahmen die Truppen Assads am Samstag laut Aktivisten mehrere Stadtviertel unter Beschuss. Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, das Viertel Tadamon im Süden der Hauptstadt sei am Morgen bombardiert worden, nachdem es dort zuvor zu heftigen Strassenschlachten gekommen sei. Laut einem anderen Aktivistennetzwerk, den Lokalen Koordinationskomitees, wurde auch das benachbarte Viertel Hadschar Aswad bombardiert.

Laut der Beobachtungsstelle wurden am Samstag in Damaskus und Umgebung die Leichen von mindestens 18 hingerichteten Männern gefunden. Die meisten seien erschossen worden, einige wiesen Folterspuren auf.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete dagegen, die Armee habe mehrere Posten der „Terroristen“ zerstört, wie Oppositionelle von der Führung in Damaskus seit Beginn des Aufstands bezeichnet werden. Eine Reihe von „Terroristen“ sei in den Provinzen Idlib und Aleppo gefangen genommen und getötet worden.

Die Angaben beider Seiten in dem Konflikt sind von unabhängiger Seite nicht zu überprüfen.

Zunehmender Einsatz der Luftwaffe

Assad-treue Kräfte setzen in den von Rebellen gehaltenen Gebieten zunehmend auf die Luftwaffe. Stellungen der Aufständischen werden mit Hilfe von Kampfflugzeugen und Helikoptern beschossen. Der Angriff auf die nordsyrischen Städte Asas und Anadan trieb viele Zivilisten dazu, sich in der Türkei in Sicherheit zu bringen. Dort leben bereits Zehntausende Flüchtlinge.

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