Die syrischen Regierungstruppen haben die strategisch wichtige Stadt Kasab an der Grenze zur Türkei zurückerobert. Wie das Staatsfernsehen berichtete, wurden bei den Kämpfen «viele Terroristen getötet und ihre Waffen zerstört».
Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatten die meisten Rebellen, darunter auch Kämpfer der mit Al-Kaida verbündeten Al-Nusra-Front, die Stadt in der nordwestlichen Provinz Latakia bereits am Samstag verlassen.
Die Aufständischen hatten die Kleinstadt, die mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird, im März eingenommen. Die Führung in Damaskus verlegte daraufhin zusätzliche Soldaten in die Region, die Stadt wurde immer wieder bombardiert.
Die am Mittelmeer gelegene Provinz Latakia ist eigentlich eine Hochburg der Unterstützer von Präsident Baschar al-Assad und seiner alawitischen Glaubensgemeinde. Der Grenzübergang bei Kasab ist der einzige in Latakia. Die Rebellen hatten ihn unter anderem genutzt, um Verletzte in die Türkei zu bringen.
Nach dem weitgehenden Rückzug der Rebellen aus Kasab rückten Regierungstruppen und Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon am Samstag zunächst in das nahegelegene Dorf Nabaein ein, wie die Beobachtungsstelle mitteilte. Am Sonntag drangen sie dann nach Kasab vor.