Nach jahrelangem Höhenflug ist der Tabletboom in der Schweiz vorbei. Im vergangenen Jahr wurden erstmals weniger Flachcomputer verkauft als im Vorjahr. Zudem ging der Preisverfall weiter. Dies zog den ganzen Schweizer Computermarkt nach unten.
Der Umsatz sackte um 9,7 Prozent auf 1,77 Milliarden Franken ab, wie aus dem IT-Markt-Report Weissbuch 2015 des Branchenbeobachters Robert Weiss hervorgeht, der am Montagabend veröffentlicht wurde. Insgesamt gingen 2,75 Mio. Computer über den Ladentisch. Das sind 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Damit folge die Schweiz den Tendenzen des weltweiten Marktes, der ebenfalls von einer Stagnation geprägt sein dürfte, kommentierte Weiss. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sei der beachtliche Rückgang im Tabletmarkt. Dieser verlor bei den Stückzahlen 8 Prozent auf 1,04 Millionen Geräte.
Preiszerfall geht weiter
Ohne den Knick bei den Tablets hätte der Schweizer Computermarkt um 3,6 Prozent auf 1,71 Millionen Stück zugelegt. Während die Laptops um 3,8 Prozent wuchsen, nahmen der Verkauf von Desktops um 3,3 Prozent zu.
Hier dürfte der Wechsel vom beliebten Betriebssystem Windows XP auf Windows 7 oder Windows 8 eine Rolle gespielt haben, erklärte Weiss. Denn beim Betriebssystemwechsel wurde normalerweise gleich ein neuer Computer gekauft.
Gleichzeitig hielt der Preiszerfall an, was auf den Umsatz schlug. Trotz Wachstums erreichten die Tischcomputer mit 560 Millionen Franken lediglich den Vorjahresumsatz. Bei den Laptops sank der Umsatz um 5,3 Prozent auf 846 Millionen Franken, während der Tabletumsatz sogar um 28,5 Prozent auf 364 Millionen Franken abstürzte.