Eine selbstreflexive Zweierkiste mit hohem Unterhaltungswert und historischem Gehalt ist Thema der Ausstellung «Aline Kominsky-Crumb & Robert Crumb -Drawn Together» im Cartoonmuseum Basel. Roh, tabulos und humorvoll verarbeiten sie seit 40 Jahren ihr Zusammenleben.
Wenn ein gefeierter Underground-Comiczeichner und eine feministische Zeichnerin mit Kunststudium zusammenkommen, kann es heiter werden. Das ist nun schon seit 1972 der Fall: Damals begannen Aline Kominsky und Robert Crumb, kaum in der Hippie-Metropole San Francisco ein Paar geworden, ihren ersten gemeinsamen Comic. Viele facettenreiche weitere sind seither dazu gekommen.
Ein scharfer Blick auf die Gesellschaft und sich selbst bietet dem Paar viel Stoff für ein Kammerspiel, in dem sie lustvoll Konventionen ignorierend ihre Unterschiede betonen, Vorlieben ausbreiten und hinterfragen. In ihrer Serie «Aline & Bob» treten sie neben den autobiographischen Figuren auch als Off-Erzähler auf und erweitern das Genre um eine Metaebene.
Das Zeichner-Paar zog 1989 aus den USA nach Südfrankreich, was einen wiederum äusserst inspirierenden Kulturschock brachte. Obwohl nun im Rentenalter, zeichnen beide bis heute weiter, wobei sich Aline Kaminsky-Crumb stark der Malerei zugewandt hat. Werke der beiden hängen auch in Museen, darunter dem Museum of Modern Art New York.
Von ihrem beissenden Spott verschonen sie nach wie vor weder sich selber noch zeitgenössische Sujets – manchmal treffen sie gleich beides wie etwa mit «50 Shades of Crumb» von 2012. Sie haben überdies das Plakat zur Basler Ausstellung selber gestaltet, zu der eine Publikation mit unveröffentlichten Geschichten erscheint.
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