In den USA ist die Zahl der Tötungsdelikte und Fälle schwerer Körperverletzung in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen – liegt aber immer noch im Schnitt bei 44 pro Tag. Dies berichtet das Fachblatt «Journal of the American Medical Association».
Zwischen 1980 und 2013 habe sich die Mordrate mehr als halbiert, von 10,7 auf 5,1 pro 100’000 Einwohner, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel. Dennoch werden jährlich nach wie vor 16’000 Morde verzeichnet. Bei Schwarzen ist dies die Todesursache Nummer eins.
In einigen US-amerikanischen Grossstädten hat die Mordrate laut dem Bericht zuletzt wieder zugenommen. In der Hauptstadt Washington wurden seit Jahresbeginn bereits 87 Morde gezählt, im Vorjahreszeitraum waren es 69. In Baltimore gab es allein im Juli 45 Tötungsdelikte, der höchste Wert für einen Juli seit 1972.
Auch weniger Körperverletzungen
Zwischen 1992 und 2012 nahm die Zahl der Fälle von Körperverletzung um fast die Hälfte ab. Hier sei ein Rückgang von 442 auf 242 Fälle pro 100’000 Einwohner registriert worden.
Berücksichtigt werden in der Statistik auch die mehr als zwölf Millionen Erwachsenen, die Opfer von häuslicher Gewalt werden sowie die mehr als zehn Millionen minderjährigen Opfer von Misshandlungen. Laut dem Bericht wird allerdings nur ein kleiner Teil der Fälle überhaupt der Polizei oder Ärzten gemeldet.
Kalifornien als Vorreiter in der Prävention
Kalifornien unternimmt derweil erste Schritte zugunsten einer besseren Waffenkontrolle. Die Stadt Los Angeles liess am Dienstag ein Gesetzesvorhaben zu, welches vorsieht, dass Waffen entweder in der Wohnung eingeschlossen werden oder mit einer Abzugsverriegelung versehen sein müssen.
Ziel ist es, die Zahl der Suizide und durch Waffen verursachten Verletzungen zu senken. Der Stadtrat muss aber noch über das Vorhaben beraten.
Kalifornien hat in der Vergangenheit bereits bei verschiedenen auf Bundesebene umstrittenen Themen mit fortschrittlichen Gesetzen eine Vorreiterrolle eingenommen.