TagesWoche, 30.5.: Kein Geld mehr für die Bürger

Im finanzgeplagten Binningen hat der Prozess der ­Selbstauflösung begonnen. Weitere Baselbieter Gemeinden könnten schon bald folgen. Aufmärsche wie dieser sind selten im gediegenen Binningen. Ausser vielleicht während der Fasnacht. Rund 200 Menschen, von der Primarschülerin bis zum Rentner, ausgerüstet mit Transparenten und allerlei Utensilien wie Schwimmbrettern und -flügeln, versammelten sich am vergangenen Montagabend vor dem […]

Im finanzgeplagten Binningen hat der Prozess der ­Selbstauflösung begonnen. Weitere Baselbieter Gemeinden könnten schon bald folgen.

Aufmärsche wie dieser sind selten im gediegenen Binningen. Ausser vielleicht während der Fasnacht.

Rund 200 Menschen, von der Primarschülerin bis zum Rentner, ausgerüstet mit Transparenten und allerlei Utensilien wie Schwimmbrettern und -flügeln, versammelten sich am vergangenen Montagabend vor dem Kronenmattsaal, um die Einwohnerräte daran zu erinnern, wer das Volk ist. Und um gegen ein Sparpaket zu protestieren, das unter anderem das Aus für das Jugendhaus, die Ferien­lagerhäuser Wisli und Adelboden, das Klassenmusizieren, das Hallenbad und das Gartenbad Bottmingen bedeuten würde.

Was ist los in Binningen, das einst als eine der reichsten Baselbieter Gemeinden galt? Wo gutsituierte Leute wie FCB-Präsident Bernhard Heusler oder Swiss-Indoors-Chef Roger Brennwald residieren? Wo das durchschnittliche steuerbare Einkommen so hoch ist wie in kaum einer anderen Gemeinde?

Michael Rockenbach ist diesen Fragen nachgegangen. Sein ­Fazit: Was Binningen durchmacht, kommt auch auf andere Unterbaselbieter Gemeinden zu.

Die Stichworte lauten: Überalterung, steigende So­zialkosten und ein Finanzausgleich, der vor ­allem auf den Gemeinden im Speckgürtel lastet – eine Abwärtsspirale, die immer schneller dreht.

Weitere Themen in der Ausgabe 22/2014:

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Eine Analyse der Finanzprobleme der Gemeinden in der Region und vieles mehr in der Wochenausgabe vom Freitag, 30. Mai – auf Papier oder in der App der TagesWoche.

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