Der Taifun «Wipha» hat am Mittwoch in Japan schwere Verwüstungen angerichtet und 17 Menschen in den Tod gerissen. Allein auf der Insel Oshima 120 Kilometer südlich von Tokio kamen nach heftigen Regenfällen 16 Menschen bei Erdrutschen und Überflutungen ums Leben.
Auf Oshima, wo insgesamt 8300 Menschen leben, wurden nach dem Unwetter mehr als 50 Menschen vermisst, wie der öffentlich-rechtliche Sender NHK und die Nachrichtenagentur Jiji Press berichteten.
«Die Opferzahl wird vermutlich weiter steigen», sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Viele der Toten wurden in den Trümmern ihrer Häuser gefunden, die durch Schlammlawinen zum Einsturz gebracht wurden.
Die Rettungskräfte brachten den Berichten zufolge am Morgen noch zwei Menschen aus einem eingestürzten Haus in Sicherheit, konnten zunächst aber nicht in alle Regionen der Insel vordringen. Viele Inselbewohner suchten in Schutzunterkünften Zuflucht.
Verkehrschaos in Tokio
«Wipha» war als schwerster Tropensturm seit zehn Jahren angekündigt worden, doch blieben das Festland und die Hauptstadt Tokio offenbar von dramatischen Schäden verschont. In Westen von Tokio starb nach Polizeiangaben eine Frau in einem Hochwasser führenden Fluss. Drei weitere Menschen wurden vermisst, darunter zwei Grundschüler.
Heftige Regenfälle und starker Wind lösten in Tokio ein Verkehrschaos aus. Hunderttausende Berufspendler kamen zu spät zur Arbeit. Mehr als 400 Flüge fielen aus, auch eine der wichtigsten Bahnlinien zum Flughafen Narita stand nach einem Erdrutsch still, weil die Gleise blockiert waren.
AKW Fukushima nicht in Gefahr
Am frühen Morgen bewegte sich der Taifun in nordöstlicher Richtung von der Küste weg. Entwarnung gab es daher auch vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima. Dort sei zwar Regenwasser eingedrungen, teilte der Betreiber Tepco mit. Eine erhöhte Strahlung sei aber nicht gemessen worden.