Taiwanische Firma muss wegen Preisabsprache 500 Mio. Dollar zahlen

Ein US-Gericht hat am Donnerstag die taiwanische Firma A.U. Optronics wegen deren Rolle in einem Preisabsprache-Skandal um LCD-Bildschirme zu einer Strafe von 500 Millionen Dollar verurteilt. Zwei frühere Topmanager des Unternehmens erhielten drei Jahre Haft.

Ein US-Gericht hat am Donnerstag die taiwanische Firma A.U. Optronics wegen deren Rolle in einem Preisabsprache-Skandal um LCD-Bildschirme zu einer Strafe von 500 Millionen Dollar verurteilt. Zwei frühere Topmanager des Unternehmens erhielten drei Jahre Haft.

Die Urteile zählen zu den härtesten, die jemals im Zusammenhang mit einem Kartellverfahren vergeben wurden. Dem US-Justizministerium gingen die Strafen gegen A.U. Optronics allerdings nicht weit genug. Anwälte der Regierung hatten eine Geldstrafe von einer Milliarde Dollar und Haftstrafen von jeweils zehn Jahren für die zwei Mitarbeiter der Firma gefordert.

Bezirksrichterin Susan Illston wies die Forderung am Donnerstag mit der Begründung zurück, das Unternehmen habe bereits Millionen von Dollar gezahlt, um eine Sammelklage beizulegen. Zudem liefen gegen die Firma noch andere Verfahren.

Ausserdem verdienten die beiden ehemaligen Topmanager nicht die von der Staatsanwaltschaft geforderten Haftstrafen, da sie nicht zu Zwecken der persönlichen Bereicherung gehandelt hätten, sondern im aufrichtigen Glauben, einem angeschlagenen Wirtschaftszweig zu helfen, sagte die Richterin.

Bei dem Skandal ging es um Preisabsprachen: Preise für LCD-Bildschirme, die unter anderem in Produkten von Apple und Dell zum Einsatz kommen, wurden künstlich nach oben geschraubt.

Im Juli hatte das Unternehmen gemeinsam mit Toshiba und LG der Zahlung von 571 Millionen Dollar zugestimmt, um eine der Sammelklagen beizulegen. Zuvor hatten auch Hitachi, Sharp und Samsung einem Vergleich in Höhe von 538 Millionen Dollar zugestimmt.

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